Am 10. Februar wird in Deutschland erneut der Tag der Kinderhospizarbeit begangen, ein Aktionstag, der seit 2006 dazu dient, auf die besondere Situation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit lebensverkürzenden Erkrankungen sowie deren Familien aufmerksam zu machen. Der Hospizdienst Delmenhorst erinnert daran, dass betroffene Familien oft in einem permanenten Ausnahmezustand leben, der geprägt ist von Sorgen um die Gesundheit des Kindes und sozialer Isolation. Dies unterstreicht die Notwendigkeit gesellschaftlicher Solidarität, die durch das Tragen von grünen Bändern symbolisiert wird. Interessierte haben die Möglichkeit, ein solches Band beim Hospizdienst Delmenhorst an der Mühlenstraße 112 zu erhalten, um ihre Unterstützung zu zeigen.
Der Tag der Kinderhospizarbeit soll nicht nur Bewusstsein schaffen, sondern auch die Kinderhospizarbeit ins gesellschaftliche Bewusstsein rücken. Besonders hervorzuheben ist, dass der Hospizdienst Delmenhorst in diesem Jahr ein neues und einzigartiges Angebot für ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit initiiert hat, das in der Region bis Wildeshausen und Oldenburg in dieser Form nicht vorhanden ist. Dieses Angebot hat das Ziel, betroffene Familien mit Herz und Kompetenz zu unterstützen. Dabei stehen Gespräche, Alltagsbegleitung und das Schaffen besonderer Momente im Vordergrund.
Unterstützung und Ehrenamt
Für die Durchführung dieser Angebote sucht der Hospizdienst Delmenhorst weiterhin Ehrenamtliche und bietet die Möglichkeit zur Weiterbildung. Qualifizierte ehrenamtliche Helfer sind eine wesentliche Stütze in der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit, da sie zur Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Kinder und ihrer Familien beitragen. Die gesamte Familie wird als untrennbare Einheit betrachtet, und die Wünsche sowie Bedürfnisse der erkrankten jungen Menschen stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Die Ehrenamtlichen werden darin unterstützt, besondere Momente zu schaffen und während des Prozesses Entlastung zu bieten.
Finanzierung ist ein wichtiges Thema, da die Kinderhospizarbeit größtenteils aus Spenden besteht. Der Hospizdienst Delmenhorst bittet um finanzielle Unterstützung, um die Begleitung von Familien zu erweitern und notwendige Materialien sowie Fortbildungen für Ehrenamtliche zu finanzieren. Auch die Bundeswehr hat sich an diesem Anliegen beteiligt: Oberstleutnant Stefan Hille hat zu einem Spendenmarsch am 7. Februar rund um die Delmetal-Kaserne aufgerufen, um Spenden für die Kinderhospizarbeit zu sammeln. Die Unterstützungsbereitschaft der Gemeinschaft ist entscheidend, um eine würdevolle und selbstbestimmte Lebensqualität für betroffene Kinder bis zum Ende zu ermöglichen.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen zur ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit sind das Ergebnis umfassender gesetzlicher Regelungen, die es Krankenkassen beispielsweise zur Pflicht machen, ambulante Hospizdienste zu fördern. Dies gilt für Versicherte, die weder eine Krankenhausbehandlung noch vollstationäre Versorgung benötigen. Die ambulante Hospizarbeit stellt einen wichtigen Teil der palliativmedizinischen Versorgung dar. Sie bietet in enger Zusammenarbeit mit anderen Versorgungsstrukturen eine qualifizierte Beratung und Unterstützung für betroffene Familien, was insbesondere in den schwierigen Zeiten einer schweren Erkrankung von großer Bedeutung ist.
Der Tag der Kinderhospizarbeit ist eine wertvolle Gelegenheit, die eigene Solidarität mit Kindern und deren Familien zu zeigen und die wichtige Arbeit der Kinderhospizarbeit sichtbar zu machen. Durch den gemeinsamen Einsatz kann ein Zeichen der Hoffnung und Unterstützung gesetzt werden.