Markus Söder, der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident, ist ein bekannter Nutzer sozialer Medien. Seine Aktivität auf Instagram, die er seit Februar 2015 pflegt, hat ihm über 670.000 Follower:innen (Stand: 6. Februar 2025) eingebracht. Der bayerische Politiker ist damit der zweitbeliebteste Politiker auf der Plattform, hinter Bundeskanzler Olaf Scholz, der zwei Millionen Follower:innen hat. Söder nutzt Instagram für eine Vielzahl von Inhalten, angefangen bei politischen Themen bis hin zu humorvollen Beiträgen und persönlichen Einblicken in sein Leben.

Besonders bemerkenswert ist sein Format „#söderisst“, in dem er seine kulinarischen Vorlieben präsentiert. Unter anderem postete er über seine Vorliebe für eine Leberkäs-Semmel und teilte Bilder von Mahlzeiten wie Schnitzel und Brokkoli mit violetten Kartoffeln. Im vergangenen Dezember veröffentlichte Söder sogar ein Video, in dem er ein Weihnachtslied sang, was seine Fans erfreute.

Kritik von der Familie

Trotz seines Erfolges sieht Söder sich auch Kritik gegenüber – und zwar von seinen Söhnen, die 17 und 20 Jahre alt sind. Diese äußern gelegentlich Bedenken gegenüber seinem Social-Media-Auftritt. In ihren Augen sind einige seiner humorvollen Posts „zu viel“ oder „an der Grenze“. Während sie ihm allerdings auch positives Feedback geben, raten sie ihm zur Mäßigung und appellieren: „Übertreib es nicht.“ Diese familiäre Rückmeldung nimmt Söder mit Humor und glaubt, dass seine Söhne insgesamt mit seinen Instagram-Aktivitäten einverstanden sind.

Söder ist seit 1999 mit Karin Söder-Baumüller verheiratet und hat mit ihr drei Kinder. Seine älteste Tochter, Gloria-Sophie Burkandt, wurde aus einem früheren Verhältnis geboren. Dies zeigt, dass die Familie für ihn einen hohen Stellenwert hat, auch wenn die Meinungen zu seinen Social-Media-Inhalten auseinander gehen.

Die Rolle sozialer Medien in der Politik

Die zunehmende Nutzung sozialer Medien durch Politiker, wie Söder, ist Teil eines größeren Trends, in dem soziale Medien politischen und staatlichen Institutionen helfen, ein Massenpublikum direkt zu erreichen. Dieses hybride Mediensystem ermöglicht es Bürger:innen, Politiker:innen und Journalist:innen, miteinander zu interagieren, ohne die Zwischeninstanz traditioneller Massenmedien. Laut der bpb wird die Kommunikation zunehmend digitalisiert, was auch bedeutet, dass Politiker sich verstärkt um jüngere Wählergruppen bemühen.

Im digitalen Wahlkampf setzen die Parteien in Deutschland auf Informationen zu politischen Inhalten und Personalien, weniger auf Interaktion. Dies ist besonders relevant, da die Volksparteien CDU/CSU und SPD in den letzten Jahren zunehmend weniger Stimmenanteile erhalten haben. Digitale Formate bieten neuen Parteien und Außenseiter-Politiker:innen die Möglichkeit, Sichtbarkeit zu erlangen.

Die Herausforderungen sind jedoch nicht zu unterschätzen, da moderationsintensive Inhalte, Hatespeech und Datenschutzfragen ebenso parteipolitisch relevant sind. Die Nutzung sozialer Medien ist damit ein zweischneidiges Schwert, das Politiker:innen sowohl Chancen als auch Risiken bietet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Markus Söder mit seinem aktiven und abwechslungsreichen Auftritt auf Instagram nicht nur die politische Landschaft beeinflusst, sondern auch im familiären Umfeld für Diskussionen sorgt. Die Balance zwischen Humor und Seriosität scheint für ihn eine ständige Herausforderung zu sein.