Das Slowenische Skisprung-Team steht derzeit im Fokus heftiger Kontroversen, da innerhalb von sieben Tagen drei Athleten aufgrund von Disqualifikationen aus den Wettbewerben genommen wurden. Timi Zajc, der in Oberstdorf gewonnen hatte, wurde kürzlich in Willingen disqualifiziert, was zu großen Spannungen im Team führte. Zajc ist nicht der einzige, denn auch Anže Lanišek und Lovro Kos waren zuvor von den Wettbewerben ausgeschlossen worden. Der slowenische Skiverband zieht rechtliche Schritte gegen den Ski-Weltverband FIS in Erwägung und argumentiert, dass die Disqualifikationen ungerechtfertigt seien, wie t-online.de berichtet.
Die Disqualifizierungen betreffen nicht nur die Athleten, sondern werfen auch Fragen bezüglich der Fairness des Wettbewerbes auf. Zajc wurde während des Mixed-Teamspringens in Willingen die Punkte aus dem ersten Durchgang abgezogen, da er mit seiner Schrittweite die Grenzen überschritt. Bei einem weiteren Sprung war der Anzug regelkonform, jedoch provozierte Zajc die Jury durch Gesten. In einem Interview äußerte er kräftige Vorwürfe gegen die FIS, da er die Vermutung aufbrachte, dass die Slowenische Mannschaft absichtlich benachteiligt werde. Der slowenische Skiverband plant, relevante Daten zu sammeln und will sich in der nächsten Woche mit einem offiziellen Statement zu Wort melden.
Disqualifikationen im Mixed-Bewerb
Ein weiterer Aspekt ist der schmerzhafte Verlust des Medaillenträgers für das deutsche Team, das bei den Winterspielen ohne große sportliche Wettkämpfe um die Medaillen abschloss. Topspringerin Katharina Althaus wurde wegens eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert, was zu großer Enttäuschung und Frustration im Team führte. Insgesamt fünf Athleten wurden an diesem Tag ausgeschlossen, darunter auch Mitglieder von anderen erfolgreichen Skisprung-Nationen wie Japan und Österreich. Teammanager Horst Hüttel zeigte seinen Unmut, indem er sein Funkgerät zerstörte, und der Männer-Coach Stefan Horngacher äußerte, dass die strengen Regeln und Messverfahren des Weltverbands nicht tragbar seien, wie nau.ch berichtet.
Der Wettbewerb endete für Deutschland mit einem enttäuschenden neunten Platz, nachdem zuvor vier WM-Titel in der Disziplin errungen wurden. Athleten wie Karl Geiger und Markus Eisenbichler planen jedoch, sich auf der großen Anlage in Zhangjiakou zurückzukämpfen. Geiger kommentierte die Disqualifikationen als „mega skurril“ und machte deutlich, dass das gesamte Geschehen einen bitteren Beigeschmack hinterlässt, was auch Horngacher in seiner Kritik an den Regularien der FIS bestätigte.
Der Konflikt eskaliert
Die Situation rund um die Disqualifikationen hat Erinnerungen an ähnliche Vorfälle bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking geweckt, als auch dort zahlreiche Athleten aufgrund fragwürdiger Regelverstöße bestraft wurden. Zajc und seine Teamkollegen zeigten im Auslauf nach den Sprüngen klaren Unmut über die Entscheidungen der Jury. Der slowenische Skiverband äußerte, dass die wiederholten Disqualifikationen Zweifel an der Einhaltung der Regeln und der Fairness des Wettbewerbs aufwerfen, was das Vertrauen in den Weltverband untergräbt. Auch der Experte Sven Hannawald stellte fest, dass Zajcs Talent für Drama in dieser Situation nicht unbemerkt blieb, sodass der Druck auf den Verband weiter anwächst, wie n-tv.de berichtet.
Der slowenische Verband plant nun, den Fall höheren Instanzen vorzulegen, um für Gerechtigkeit zu sorgen und möglicherweise die sportliche Integrität im Skispringen zu wahren. Die kommenden Wettbewerbe, insbesondere das Einzelspringen für Frauen und Männer in Willingen, werden besonders kritisch beäugt, um zu sehen, ob sich die Situation weiter zuspitzt oder ob klare Entscheidungen getroffen werden.