In Köln-Weidenpesch sind auffällige Plakate mit den Slogans „Weiter Asyl-Betrug?“ und „Weiter Arbeitsplätze vernichten?“ aufgetaucht, die zur Wahl der Alternative für Deutschland (AfD) aufrufen. Diese Plakate sind jedoch nicht Teil einer offiziellen Kampagne der Partei. Wie ksta.de berichtet, wurde dies von AfD-Sprecher Matthias Büschges bestätigt, der erklärte, dass die Plakatkampagne nicht von der AfD selbst gebucht wurde.
Die Plakate gehen auf eine Sachspende von Gerhard Dingler zurück, einem ehemaligen Landesgeschäftsführer der FPÖ aus Österreich. Diese Spende beläuft sich auf 2,35 Millionen Euro und gilt als die größte in der Geschichte der AfD. Insgesamt sollen deutschlandweit 6395 Plakate aufgehängt werden, was einen neuen Höhepunkt in der finanziellen Unterstützung für die Partei darstellt.
Kontroversen und gesellschaftliche Reaktionen
Die Aktion hat bereits für Empörung gesorgt. Eine Anwohnerin äußerte ihre Wut über die ausländerfeindlichen Plakate, die in der Nähe eines türkischen Imbisses hängen. Laut vorarlberg.orf.at wirft der Vorfall Fragen zur Finanzierung von politischen Parteien auf, insbesondere in Bezug auf die Rolle von Privatspenden und deren Einfluss auf die politische Landschaft.
Die für die Plakatbuchung verantwortliche Medienagentur ist die Kölner Firma ASS Werbe GmbH, die bisher keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben hat. Auf breiterer Ebene gibt es Besorgnis über die Auswirkungen solcher großen Spenden auf die demokratischen Strukturen. Kritiker betonen, dass Parteispenden zwar nicht verboten sind, jedoch strengen Regeln unterliegen – etwa dem Verbot anonymer Spenden über 500 Euro und der Zuwendungen aus Nicht-EU-Ländern über 1000 Euro.
Finanzielle Unterstützung und politische Einflussnahme
Der Fall von Gerhard Dingler wirft nicht nur Fragen zur Finanzierung der AfD auf, sondern verdeutlicht auch ein allgemeines Problem bei Parteispenden in Deutschland. Laut abgeordnetenwatch.de erhielten CDU und CSU seit dem 6. November 2024 fast 8 Millionen Euro an Großspenden, während die AfD die höchste Einzelspende seit dem Ampel-Aus in Form von 2,3 Millionen Euro erhielt. Solche großen Beträge können die Machtverhältnisse in der Politik erheblich verschieben und führen zu einer verstärkten Einflussnahme finanzstarker Gruppen.
So haben nicht nur die oben genannten Parteien von großen Spenden profitiert; auch die FDP erlangte mehr als 4,5 Millionen Euro und die Krypto-Handelsplattform Bitpanda GmbH spendete insgesamt 1,75 Millionen Euro an mehrere Parteien. Diese Entwicklungen könnten langfristig zu einer Bekämpfung der demokratischen Prinzipien führen, da finanzielle Ressourcen zunehmend in den Vordergrund rücken.