Jens Lehmann, der ehemalige Nationaltorwart, sah sich kürzlich mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert, nachdem er während des Oktoberfests von der Polizei am Steuer eines Fahrzeugs gestoppt wurde. Laut LVZ stand der 53-Jährige zum Zeitpunkt der Kontrolle unter Alkoholeinfluss. Das Amtsgericht München erließ daraufhin einen Strafbefehl und die Staatsanwaltschaft beantragte eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr.
Im Rahmen des Strafbefehls wird auch die Beschlagnahme von Lehmanns Führerschein angeordnet. Er muss seinen Führerschein abgeben und kann erst nach einer bestimmten Zeitspanne wieder eine Fahrerlaubnis beantragen. Der Vorfall hat in den Medien für Aufsehen gesorgt. Lehmann rechtfertigte sein Verhalten, indem er erklärte, dass er zwei Stunden nach dem Vorfall mit 0,7 Promille gefahren sei und bezeichnete sein Agieren als „Fehler“. Zudem wies er in verschiedenen Äußerungen zurück, dass er „total betrunken“ gewesen sei.
Vorherige Vorfälle und gesellschaftlicher Kontext
Lehmann ist bereits in der Vergangenheit negativ in die Schlagzeilen geraten. Im letzten Jahr wurde er wegen Sachbeschädigung verurteilt, nachdem er mit einer Kettensäge auf einem Nachbargrundstück mutwillig Schaden angerichtet hatte. Diese Vorfälle führten insgesamt zu einer Gesamtgeldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen, wie Spiegel berichtet.
Die Problematik des Fahrens unter Alkoholeinfluss stellt auch ein großes gesellschaftliches Thema dar. Statistiken zeigen, dass in der EU jeder vierte Verkehrstote durch Alkohol beeinflusst ist. Ein in Deutschland durchgeführtes Projekt der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) betont die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Senkung von Alkoholfahrten. In einer repräsentativen Befragung gaben 86,5 % der Pkw-Fahrer an, keinen Alkohol vor der Fahrt konsumiert zu haben, jedoch zeigen Fälle wie der von Lehmann, dass das Risiko weiterhin besteht.
Das Bewusstsein für Alkoholfahrten ist zwar gewachsen, dennoch denken viele Autofahrer, dass sie unwahrscheinlich auf Alkohol kontrolliert werden. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Studie folgender des EU-Projekts BASELINE, das vom Institut für empirische Sozialforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt wurde und die Bedeutung der Überwachung und der Prävention unterstreicht, insbesondere unter jüngeren Fahrern und Fahranfängern.