In der Silvesternacht 2024 erlebten mehrere Frauen in Mailand einen Albtraum, als sie von Gruppen junger Männer rund um den Domplatz sexualisiert belästigt wurden. Diese Vorfälle werfen ein trauriges Licht auf die aktuelle Situation der Sicherheit für Frauen in europäischen Städten. Wie Merkur berichtet, endet die Feier für mindestens fünf Frauen mit massiven Übergriffen und einer Vielzahl von Anzeigen gegen die Täter.

Eine deutsche Touristin erzählte von einem schockierenden Erlebnis, bei dem sie von Dutzenden Händen berührt wurde, während um sie herum etwa 30 junge Männer, die Arabisch sprachen, einen Kreis bildeten. Hilferufe blieben unerhört, da die Polizei, nach Aussage der Opfer, nicht eingriff. Die Kleidung der Frauen wurde teilweise zerrissen, ein Vorfall, der deutliche Parallelen zu den schockierenden Ereignissen der Kölner Silvesternacht 2015 aufweist.

Schockierende Berichte aus Belgien

Doch nicht nur deutsche Touristinnen erlebten diese grausamen Übergriffe. Auch belgische Frauen berichteten von ähnlichen Vorfällen. Eine Studentin aus Lüttich schilderte, dass sie mit Freunden auf dem Domplatz von einer Gruppe junger Männer umringt wurde. Auch sie beschrieb die Silvesternacht als „Albtraumnacht“ und suchte nach dem Vorfall psychologischen Beistand. Die Polizei in Mailand hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet, wobei Gesichtserkennungstechnologien und Überwachungskameras zum Einsatz kommen sollen. Laut Die Presse plant die Polizei, Kontakt zur belgischen Studentin aufzunehmen, die in ihrem Land eine Anzeige erstatten möchte.

Diese Vorfälle könnten alarmierende Hinweise auf eine trendübergreifende Problematik sein. Eine Studie von 2014, die von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass 60% der Frauen in der EU mindestens eine Form von sexueller Belästigung erfahren haben. In Deutschland haben 35% der Frauen seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die Silvesterübergriffe in Mailand kein Einzelfall sind, sondern Teil eines breiten und besorgniserregenden Trends.

Politische Reaktionen und Forderungen

Die Politik hat bereits auf die Vorfälle reagiert. Mailands Bürgermeister Beppe Sala bezeichnete die Übergriffe als „unwürdig“ und forderte eine schnelle und umfassende Aufklärung. Es gibt zudem Berichte, dass die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Gruppenvergewaltigung im Fall einer 19-Jährigen eröffnet hat. Politiker und öffentliche Figuren drängen aufgehend darauf, dass diese Vorfälle nicht nur rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, sondern auch einen kulturellen Bewusstseinswandel in Bezug auf den respektvollen Umgang mit Frauen nach sich ziehen müssen.

Die Ereignisse in Mailand verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, das Bewusstsein für Gewalt gegen Frauen zu schärfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle zu verhindern. Vergewaltigung, sexuelle Übergriffe und andere Formen der Gewalt haben in unserer Gesellschaft keinen Platz und müssen entschlossen bekämpft werden.