Der Verkauf von Raketen und Böllern in Deutschland beginnt heute, am 28. Dezember 2024. Laut dem Nordbayerischen Presseportal dürfen Pyrotechnikartikel in den letzten drei Werktagen des Jahres verkauft werden. Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) erwartet eine Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2023 betrug der Umsatz der Branche etwa 180 Millionen Euro. Der Trend zeigt, dass immer mehr Verbraucher Verbundfeuerwerke und Feuerwerksbatterien bevorzugen, die mittlerweile 50 Prozent des Umsatzes ausmachen.

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Aufgrund von Sicherheitsbedenken gibt es in vielen Städten Böllerverbotszonen. Diese Maßnahme dient sowohl dem Brandschutz als auch dem Schutz vor Verletzungen. Pyrotechnik ist bundesweit in der Nähe von Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen, Kirchen sowie brandempfindlichen Gebäuden verboten. Zudem haben die Städte die Möglichkeit, zusätzliche Gebiete für die Böllerei zu sperren. Ärzte, Polizei und Umweltschützer fordern aufgrund der Verletzungsgefahr und der Belastung der Krankenhäuser ein generelles Verbot von Böllern und Raketen.

Böllerverbotszonen in deutschen Städten

Wie WELT berichtet, sind die Diskussionen über Böllerverbote zu Silvester in Deutschland im Gange. Illegale Böller gelten als besonders riskant, weshalb viele Kommunen Böllerverbotszonen aus Brandschutz- und Verletzungsgründen planen. In München ist seit 2019 das Zünden von Böllern im gesamten Mittleren Ring untersagt, und die Stadtverwaltung veröffentlicht entsprechende Karten mit den Verbotszonen. In Köln gibt es erneut eine große Böllerverbotszone in der Innenstadt, während Düsseldorf die Altstadt und Teile des Rheinufers zur böllerfreien Zone erklärt hat. In Dortmund wird hingegen auf die Einsicht der Bürger gesetzt, und Hannover hat Pyrotechnik in weiten Teilen der Stadt verboten.

Außerdem dürfen in Bremen im Umkreis von 150 Metern um das Rathaus keine Feuerwerkskörper gezündet werden, da das Rathaus als UNESCO-Welterbe gelistet ist. In Erfurt ist die gesamte Altstadt für den Gebrauch von Raketen und Böllern gesperrt. Allerdings haben viele thüringische Städte keine zusätzlichen Böllerverbotszonen über die gesetzlichen Schutzzonen hinaus eingerichtet.

Die Gefahren durch Pyrotechnik sind nicht zu unterschätzen; bereits im letzten Jahr kam es zu tödlichen Unfällen, darunter der Tod eines 18-Jährigen in Koblenz und eines 22-Jährigen in Boxberg. Illegale Böller enthalten häufig gefährliche Blitzknallsätze, während bei legalen Böllern nur Schwarzpulver Verwendung finden darf. Die unterschiedlichen Gefahrenpotenziale zwischen legalen und illegalen Böllern werden von den Behörden ernst genommen, und bei Verstößen gegen die Böllerverbote drohen hohe Strafen, die in einigen Städten bis zu 50.000 Euro betragen können.

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