In der Silvesternacht stehen Tierheim- und Tierrettungspersonal in Deutschland vor einer enormen Herausforderung. Die lauten Knallgeräusche durch Feuerwerkskörper verursachen bei vielen Tieren Angst und Stress. Simone Jurijiw, Vorsitzende des Frankenthaler Tierschutzvereins, beschreibt diese Zeit als besonders belastend für die Tiere in den Heimen. Um den Stress zu mindern, versucht sie, die Umgebung durch lautere Musik und geschlossene Rolläden zu beruhigen. Jurijiw fordert ein Verbot von Knallern in der Nähe des Tierheims, um auch Wildtiere zu schützen.

Auch der Tierschutzverein Bad Kreuznach hat die Einrichtung einer Böllerverbotszone gefordert, sieht jedoch keine Unterstützung von der Stadt. Jens Strube, der zweite Vorsitzende des Vereins, berichtet von zahlreichen panischen Tieren, die in den Tagen rund um den Jahreswechsel zu kämpfen haben. Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz hat im Bundesrat einen Antrag auf Schutzzonen um Tierheime eingebracht, dieser fand jedoch keine Mehrheit und somit keine umsetzbaren Maßnahmen.

Tierschutz in relation zu Geräuschbelastungen

Tierrettungsdienste in Rheinland-Pfalz haben mit stressbedingten Vorfällen, wie entlaufenen Hunden, zu kämpfen. Kai Zöller von Animal Sunshine Farm berichtet von 13 entlaufenen Hunden allein im letzten Jahr. Haustierbesitzern wird empfohlen, ihre Hunde in der Zeit vom 27. Dezember bis 5. Januar besonders zu sichern und beruhigende Musik zu spielen. Das Tierheim Trier hat eine entspannendere Situation, da es बाहर liegt und den Lärm besser isoliert. Ehrenamtliche Gassigeher sind an Silvester und Neujahr dazu angehalten, nicht mit Hunden spazieren zu gehen. Das Tierheim Koblenz dokumentiert sogar verletzte Wildtiere, die durch den Lärm des Feuerwerks leiden.

Auf einer breiteren Ebene leidet nicht nur das Heimtierleben unter den Silvesterauswirkungen. In Deutschland leben rund 34,3 Millionen Haustiere, und ein Vielfaches davon an Wildtieren sieht sich den lauten und hellen Explosionen von Feuerwerkskörpern ausgesetzt. Trotz eines Verbots für Feuerwerke an bestimmten Orten, wie dem Hamburger Jungfernstieg und dem Rathaus, ist die private Nutzung in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2022 gaben die Deutschen geschätzt etwa 180 Millionen Euro für Feuerwerkskörper aus. Die Tiere in Tierheimen erleben in der Zeit um den Jahreswechsel besonders viel Angst, da sie in der Regel keine eigenen Familien haben, die sie schützen können.

Empfehlungen für Haustierbesitzer

<pFür den Umgang mit Haustieren an Silvester wurden einige Empfehlungen ausgesprochen: Hunde sollten an der Leine ausgeführt werden, ruhige Gegenden mit weniger Lärm sind vorteilhaft. Rückzugsmöglichkeiten sollten für Hunde, Katzen und Kleintiere eingerichtet werden, während Katzentoiletten und abgedunkelte Räume zur Stressreduzierung beitragen können. Vögel und andere wild lebende Tiere leiden besonders stark unter dem Silvester-Krach, sodass auch sie besondere Vorsichtsmaßnahmen benötigen. Im Tierheim Süderstraße sind aktuell etwa 700 Tiere untergebracht, und es wird angeregt, Geldspenden anstelle von Böllern zu leisten, um sinnvolle Projekte für den Tierschutz zu unterstützen.

Für weitere Informationen zu den Herausforderungen, die Silvester für Tiere mit sich bringt, und den Maßnahmen zum Schutz von Tieren in dieser Zeit, können die Berichte von tagesschau.de und hamburger-tierschutzverein.de konsultiert werden.