Am 6. Januar 2025 fand in Bad Oldesloe der traditionelle Neujahrsempfang statt, bei dem die Bürgerworthalterin Hildegard Pontow das ehrenamtliche Engagement von Ilse Siebel würdigte. Die 83-jährige Siebel erhielt den Silbernen Schlüssel der Stadt für ihre herausragenden Leistungen im Ehrenamt. Bei der Verleihung, die mehr als 200 Besucher anzog, bedankte sich Siebel in einer emotionalen Rede und wurde mit stehenden Ovationen bedacht.

Geboren in Bethel bei Bielefeld, begann Ilse Siebel ihr Engagement schon früh in ihrer Kirchengemeinde und zeigte alles andere als Aufhören nach ihrem Umzug in den Kreis Stormarn im Jahr 1971. Zunächst in Barkhorst ansässig, lebt Sie seit 50 Jahren in Bad Oldesloe.

Ehrenamtlicher Einsatz und politische Karriere

Ilse Siebel blickt auf ein beeindruckendes ehrenamtliches Engagement zurück. Sie übernahm die Rolle der Schulelternbeiratsvorsitzenden und engagierte sich in der Evangelischen Familien-Bildungsstätte. 1990 begann ihre kommunalpolitische Laufbahn in Bad Oldesloe, wo sie 1991 Stadtverordnete wurde und sieben Jahre lang das Amt der Bürgerworthalterin innehatte.

Zu ihren bemerkenswerten Leistungen zählen die Gründung der Oldesloer Städtepartnerschaften, der Tafel sowie der Kleiderkiste und des Spendenparlaments. Zudem initiierte sie die Bewegung „Omas gegen Rechts“ und setzt sich aktiv gegen Antisemitismus, Rassismus und Faschismus ein, oft auch in Schulen.

Wertschätzung von Ehrenamtlichem Engagement

Der Silberne Schlüssel ist eine Auszeichnung, die an Menschen verliehen wird, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren. Die diesjährige Verleihung markiert die dritte Vergabe des Preises, der mit Unterstützung der Asklepios Klinik Bad Oldesloe durchgeführt wird. Klinikk Geschäftsführer Andreas Reichardt drückte seinen Stolz auf das Engagement seiner Mitarbeiter für Patienten und die soziale Verantwortung der Klinik aus.

Um die Bedeutung des Ehrenamts in der Gesellschaft zu unterstreichen, weist die Webseite des Bundesministeriums für Inneres und Heimat darauf hin, dass in Deutschland etwa 28,8 Millionen Menschen, also rund 40% der Bevölkerung ab 14 Jahren, ehrenamtlich aktiv sind. Das ehrenamtliche Engagement fördert den Zusammenhalt und die Empathie in der Gesellschaft. Immer mehr Menschen engagieren sich in den Bereichen Sport, Kultur und soziale Dienste.

Der Bundesministerin Nancy Faeser hebt hervor, dass das Ehrenamt ein Band des Miteinanders knüpft und die Demokratie sowie den sozialen Zusammenhalt stärkt. In Krisenzeiten, so die Erhebungen, haben 49% der Befragten für Betroffene geholfen und 94% halten das freiwillige Engagement in Not- und Krisensituationen für besonders wichtig.

Ilse Siebel widmete ihren Preis allen ehrenamtlich Tätigen und rief zur Eigenverantwortung auf. Ihre Stimme wird daher auch weiterhin eine Inspiration für viele sein, die im Ehrenamt aktiv werden möchten, um das gesellschaftliche Leben positiver zu gestalten.