Am 17. Februar 2025 hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine umfassende Einschätzung der Gefährdungslage für die bevorstehende Karnevalssaison gegeben. Mit Blick auf die bunte Feierzeit erklärte sie, dass die Sicherheitsbehörden alle denkbaren Bedrohungen im Blick haben. Die Ministerin betonte, dass derzeit keine konkreten Gefährdungshinweise vorliegen, jedoch die erweiterte Wachsamkeit der Behörden für die Sicherheit in den Feierlichkeiten weiterhin von großer Bedeutung ist. Die Bundespolizei wird verstärkt während der Karnevalszeit im Einsatz sein, um einen friedlichen Verlauf zu gewährleisten, so Welt.

In den vergangenen Wochen wurde Deutschland von einer Reihe schwerer Gewalttaten erschüttert. So wurden beispielsweise in München bei einem mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag auf eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi 39 Menschen verletzt, und eine Frau sowie ihre Tochter starben später an ihren Verletzungen. Ähnliche Vorfälle, darunter ein Messerangriff auf eine Kindergartengruppe in Aschaffenburg und ein Fahrzeug-Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg, verdeutlichen die hohe allgemeine Bedrohung durch islamistischen Terrorismus. Allerdings liegen aktuell keine Hinweise auf bevorstehende Anschläge vor, was die Sicherheitsbehörden dazu anregt, die Lage weiterhin genau zu überwachen.

Karneval 2025 und Sicherheitsvorkehrungen

Mit dem bevorstehenden Höhepunkt der Karnevalszeit, der am Weiberfastnacht (27. Februar) beginnt und bis zum Aschermittwoch (5. März) dauert, haben die Sicherheitsmaßnahmen für die zahlreichen Veranstaltungen und Straßenumzüge höchste Priorität. Das Bundeskriminalamt (BKA) prüft laufend die Sicherheitslage, besonders vor großen Veranstaltungen, da diese zentrale Lagen mit offenen Zugangsmöglichkeiten bieten. Das Risiko für Körperverletzungen und sexuelle Übergriffe, insbesondere gegen Frauen, ist während der Feierlichkeiten aufgrund von Alkoholkonsum erhöht, wie BKA berichtet.

In der Vergangenheit wurden beim Karneval gesellschaftspolitische Themen häufig in Büttenreden und Straßenumzügen aufgegriffen. Dies kann auch zu emotionalen Reaktionen führen, die möglicherweise politisch motivierte Kriminalität zur Folge haben könnten. Zudem wird auf die Gefahr durch irrational handelnde Einzelpersonen hingewiesen, die sich während öffentlicher Veranstaltungen als Bedrohung erweisen könnten.

Erweiterte Maßnahmen gegen Schleuser

Zusätzlich zur Sicherheitslage im Karneval hat Nancy Faeser auch das Thema Migration aufgegriffen. Sie fordert härtere Maßnahmen gegen Schleuser und plant, die Kontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien zu überprüfen. In einem Interview äußerte Faeser Skepsis gegenüber stationären Kontrollen, die Pendler stark einschränken würden. Von der Leyens Ankündigung einer engeren Überwachung des südlichen Mittelmeers wurde ebenfalls von Faeser unterstützt, um das Problem der Migration auf europäischer Ebene besser steuern zu können, wie Deutschlandfunk berichtet.

Für die kommenden Wochen sind die Sicherheitsbehörden gefordert, um das Feiern im Karneval in einem sicheren Rahmen zu ermöglichen. Alle Party- und Veranstaltungsteilnehmer werden gebeten, aktuelle Hinweise der Veranstalter und Polizei zu berücksichtigen, um zu einem friedlichen Miteinander beizutragen.