In der Lausitz bereiten sich die Karnevalisten auf den bedeutendsten Umzug in Cottbus vor. Der am 2. März stattfindende Karnevalszug zieht Zehntausende Besucher an und gilt als der größte Umzug in Ostdeutschland. Jens Kalliske, Vizepräsident des Karneval-Verbands Lausitz, hat die Organisation des Umzugs seit 14 Jahren inne. Trotz der Herausforderungen, die durch Sicherheitsbedenken und die Bundestagswahl eine Woche vor dem Rosenmontag entstehen, bleibt der Wunsch der Bevölkerung nach Karneval ungebrochen.
Die Sicherheitskonzepte wurden nach den jüngsten Anschlägen in Deutschland angepasst. Insbesondere nach dem Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem sechs Menschen, darunter ein neunjähriger Junge, ums Leben kamen und fast 300 weitere verletzt wurden, gelten erhöhte Sicherheitsauflagen. Um zu verhindern, dass Fahrzeuge in die Umzugsstrecke gelangen, wird verstärktes Sicherheitspersonal eingesetzt.
Sicherheit im Fokus
Kalliske betont, dass sowohl Büttenredner als auch Wagen-Bauer ihre Reden an die aktuelle Lage und die Reaktionen auf den Wahlausgang anpassen müssen. Das publikumsträchtige Event wird in diesem Jahr besonders kritisch beobachtet, da unklar ist, welcher Politiker am meisten in der Schusslinie der satirischen Reden stehen wird. Weatherprognosen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, da schlechter Wetter die festliche Stimmung beeinträchtigen könnte. Der Karneval wird live vom rbb-Fernsehen übertragen.
Auch in anderen deutschen Städten wird verstärkt auf Sicherheit geachtet. In Köln erklärt Sascha Wallmeroth, Pressesprecher der Kölner Polizei, dass der Personalansatz noch nicht endgültig feststeht. An Weiberfastnacht und Rosenmontag sind jeweils mehr als 1.000 Polizisten im Einsatz, um die Feierlichkeiten zu begleiten. Ein spezieller Fokus liegt auf dem Schutz der Kölner Synagoge in der Nähe der Feierzone. Die Sicherheitslage wird täglich neu bewertet, vor allem im Hinblick auf vergangene Messerattacken.
Köln hat bereits zu Beginn der Karnevalssession, die am 11. November eröffnet wurde, Waffenverbotszonen eingerichtet. Fast die gesamte Stadt wird als Waffenverbotszone erklärt, insbesondere in den Feierbereichen und den Vororten, um die Sicherheit der Feiernden zu gewährleisten.
Wie in Cottbus wird auch in Köln darauf geachtet, dass der Zugang zu wichtigen religiösen Einrichtungen für Gläubige jederzeit möglich bleibt, selbst während der feierlichen Veranstaltungen. Die Polizei hat die Erlaubnis, verdachtsunabhängige Kontrollen durchzuführen und wird besonders auf Messer achten.