Shirin David, die bekannte Rapperin und Webvideoproduzentin, hat in einem Interview mit dem Stern ihre klare Ablehnung gegenüber der AfD geäußert. Auf die Frage, wie sie auf die Erhebung der AfD als zweitstärkste Partei in Umfragen zur Bundestagswahl reagiere, kommentierte sie drastisch: „Ich kotze!“ David vertritt Werte wie Feminismus, Selbstbestimmung, Demokratie und Meinungsfreiheit und hat sich im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 deutlich gegen die rechtspopulistische Partei positioniert. In ihrer politischen Erklärung betonte sie auch den Wunsch nach mehr Frauen in Entscheidungspositionen, wobei sie jedoch darauf hinwies, dass es nicht nur um Geschlecht, sondern vor allem um Kompetenz gehen müsse. Trotz ihres starken Engagements ist sie mit herausfordernden Vorwürfen konfrontiert, den sogenannten Queerbaiting, was bedeutet, dass ihr undifferenziertes Bekenntnis zur Bisexualität von Teilen der LGBTQ-Community in Frage gestellt wird.

Ihr Einfluss ist nicht zu unterschätzen, denn Shirin David hat über 1,5 Millionen Follower auf TikTok und 6 Millionen auf Instagram. Mit ihrem Hit „Bauch Beine Po“, der 2024 veröffentlicht wurde, hat sie erneut die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und trat als Hauptact bei der ZDF-Silvestershow am Brandenburger Tor auf. Für ihre künstlerischen Leistungen wurde sie kürzlich mit einem BAMBI ausgezeichnet. David äußerte jedoch Traurigkeit über die politische Situation in Deutschland und die veränderte Stimmungslandschaft unter jungen Wählern, insbesondere aus der Generation Z.

Verändertes Wahlverhalten der Generation Z

Die Befürchtungen von Shirin David sind nicht unbegründet, besonders wenn man die Wahlpsychologie der Generation Z betrachtet. Eine aktuelle Studie mit über 2.000 Befragten zeigt, dass sich das Wahlverhalten dieser jungen Wählergruppe verändert hat. Immer mehr junge Deutsche, die sich zunehmend rechts verorten, haben andere Sorgen als die Themen, die David ansprechen möchte. Unter den Wählern unter 30 Jahren haben viele der AfD große Unterstützung zugesprochen, wobei gerade die unveränderten Migrationsfragen einen Antrieb für diese Wahlentscheidung darstellen.

Tatsächlich zeigen Statistiken, dass 40% junger Männer die AfD wählen, während nur 21% der jungen Frauen sich für die Partei entscheiden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, dass Wählerinnen der Generation Z tendenziell eher themenbasiert entscheiden und zu linken, progressiven Parteien tendieren. In Ländern wie Thüringen und Brandenburg zeigen sich ähnliche Trends: Junge Männer neigen eher zu rechtsgerichteten Parteien, während junge Frauen oft linke Optionen bevorzugen.

Feminismus und Gleichberechtigung im Fokus

Im Kontext dieser Debatten um Gender und Wahlverhalten ist es bemerkenswert, dass jüngere Wählerinnen Gleichberechtigung als einen wichtigen Punkt in ihrer politischen Agenda betrachten. In dieser Hinsicht bewegt sich die politische Landschaft dynamisch. Experten warnen, dass die heutigen Muster des Wahlverhaltens variabel bleiben und sich auch zwischen den Geschlechtern signifikant unterscheiden können.

Shirin David hat in ihrem Engagement die Stimme für Gleichheit und verständliche Positionen gestärkt. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Unterstützung für Parteien wie die AfD in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die Wahlentscheidungen junger Menschen haben könnte.