Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, reiste kürzlich nach London, um sich mit Premierminister Keir Starmer zu treffen. Der britische Regierungschef begrüßte Selenskyj mit einer Umarmung, wobei er die kontinuierliche Unterstützung Großbritanniens für die Ukraine bekräftigte. Diese Unterstützung umfasst einen neuen Kredit über 2,74 Milliarden Euro (2,26 Milliarden Pfund), der zur Stärkung der Verteidigung der Ukraine verwendet werden soll. Dies wurde angekündigt, als die beiden Staatsoberhäupter mehr als 75 Minuten im Gespräch waren.
Die Vereinbarung über den Kredit wurde von den Finanzministern Rachel Reeves und Serhii Marschenko in einer Online-Zeremonie unterzeichnet. Die erste Tranche des Darlehens wird voraussichtlich nächste Woche ausgezahlt. Selenskyj erklärte, dass die Mittel in die Waffenproduktion in der Ukraine investiert werden, um die Verteidigungsfähigkeit gegen die russische Aggression zu verbessern. Die Rückzahlung des Darlehens soll aus den Einnahmen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten erfolgen, was unterstreicht, dass diejenigen, die den Krieg begonnen haben, auch dafür bezahlen müssen. Diese Botschaft wurde von Starmer lautstark unterstützt.
Unterstützung in Krisenzeiten
Selenskyj zeigte sich dankbar für die anhaltende Unterstützung des britischen Volkes seit dem Beginn der Kriegshandlungen. Diese Unterstützung ist nicht nur finanzieller Natur, sondern umfasst auch militärische Hilfen. Großbritannien plant, die Ukraine bis mindestens 2030/31 mit über 3,5 Milliarden Euro jährlich an Militärhilfen zu unterstützen. Starmer betonte, dass Großbritannien die Ukraine „so lange es nötig ist“ im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg unterstützen wird. Ziel bleibt ein gerechter und dauerhafter Frieden für die Ukraine, der auf Souveränität und Sicherheit basiert.
Das Treffen in London fand in einer angespannten politischen Lage statt, nachdem ein Eklat zwischen Selenskyj und US-Präsident Donald Trump in Washington die Diplomatie belastet hatte. Trump hatte Selenskyj vorgeworfen, mangelnde Dankbarkeit für die US-Militärhilfe zu zeigen, und drohte mit dem Ende der US-Unterstützung, was in Europa Besorgnis hervorrief. In dieser Situation solidarisierten sich die europäischen Staaten mit der Ukraine und forderten entschlossenes Handeln gegen Russland.
Langfristige Herausforderungen und Unterstützung
Die Unterstützung für die Ukraine hat sich im Laufe der zwei Jahre Krieg verringert. Im Jahr 2023 erhielten die Ukrainer 40% weniger militärische Unterstützung im Vergleich zu 2022, während humanitäre und finanzielle Hilfen leicht anstiegen. Der größte Unterstützer bleibt die USA mit insgesamt 69 Milliarden Euro an Hilfen, während Deutschland der zweitgrößte Unterstützer ist. Die EU hat jedoch nur etwa die Hälfte der versprochenen Hilfen tatsächlich ausgezahlt.
Insgesamt bekräftigen internationale Stimmen, darunter NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, die Notwendigkeit eines erheblichen Engagements für die Ukraine. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel hat eine umfassende Datenbank erstellt, die die Hilfen seit Kriegsbeginn sammelt. Diese Daten zeigen, dass die Ukraine bis zum 15. Januar 2024 Zusagen in Höhe von 261,39 Milliarden Euro erhalten hat, wobei militärische Hilfen den größten Teil ausmachen.
Selenskyj plant auch ein Treffen mit König Charles III. am Sonntag. Dies zeigt die fortlaufende diplomatische Bemühung, die Unterstützung für sein Land weiter zu festigen und die internationale Gemeinschaft zu mobilisieren, um weiterhin gegen die russische Aggression anzugehen.