Im Dämeritzsee, einem Gewässer im Osten Berlins, kam es zu einem Vorfall, der gleich zwei Einsätze des Kampfmittelräumdienstes auslöste. Ein Schwimmer hatte sich am 27. Februar 2025 an einem verdächtigen Gegenstand gestoßen und daraufhin die Polizei alarmiert. Diese konnte jedoch zunächst nicht den genauen Standort des Objekts bestimmen, was zur Hinzuziehung der Wasserschutzpolizei führte, die per Boot mit Sonartechnik anrückte.

Mit Hilfe der Sonartechnologie wurde ein Objekt in etwa 1,5 Metern Tiefe lokalisiert, das einer Weltkriegsbombe ähnelte. Der Gegenstand maß rund einen Meter in der Länge und hatte einen Durchmesser von 40 Zentimetern. Aufgrund der Dunkelheit war es den Beamten nicht möglich, sofort in den See abzutauchen. Erst am nächsten Morgen konnten die Taucher der Polizei das Wasser betreten und das Objekt bergen.

Überraschender Fund

Erste Vermutungen sprachen von einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, doch beim Herausziehen des Objekts stellte sich schnell heraus, dass es sich nicht um eine Bombe, sondern um einen alten Wasserboiler handelte. Die Polizei nutzte die Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, dass das illegale Entsorgen von Müll in Gewässern strafbar ist.

Der Vorfall verdeutlicht die zunehmende Herausforderung für die Polizei. Schätzungsweise 15 bis 30 Einsätze dieser Art müssen die Taucher der Polizei in Berlin jährlich durchführen. Die Tendenz ist steigend, da immer häufiger Hobby-Magnet-Angler verdächtige Gegenstände aus Gewässern ziehen und die Polizei alarmieren.

Kampfmittelbeseitigung in Deutschland

Die Bekämpfung und Beseitigung von Kampfmitteln hat in Deutschland eine lange Geschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die damaligen militärischen Organisationen zur Kampfmittelbeseitigung aufgelöst, und dieser Dienst wurde zunächst von den alliierten Besatzungsmächten und später von den einzelnen Bundesländern übernommen, wie die kmdb.info berichtet. Heute hat jedes Bundesland einen eigenen Kampfmittelräumdienst, um der öffentlichen Sicherheit zu dienen.

Kampfmittel werden als gewahrsamslos gewordene, militärischer Herkunft und zur Kriegsführung bestimmte Gegenstände oder Stoffe klassifiziert. Sie umfassen chemische Stoffe, Explosivstoffe oder Kriegswaffen. Die Entschärfung von Blindgängern gehört nur zu einem Teil des Arbeitsspektrums dieser Organisationen. Historische Erkundungen und geophysikalische Detektoren kommen zum Einsatz, um Hinweise auf eine mögliche Belastung durch Kampfmittel zu finden und diese zu beseitigen.

Die steigende Zahl von Einsätzen verdeutlicht die Notwendigkeit und Relevanz der Kampfmittelbeseitigung für die öffentliche Sicherheit, insbesondere in einer Stadt wie Berlin, die noch immer von den Folgen des Zweiten Weltkriegs betroffen ist. Die Herausforderung zeigt sich nicht nur in der Anzahl der Alarmierungen, sondern auch in der Komplexität und Dringlichkeit der Einsätze, die sowohl von der Polizei als auch von spezialisierten Unternehmen durchgeführt werden müssen. Die Finanzierung dieser Einsätze obliegt oft einer Kombination aus Grundstückseigentümern, dem jeweiligen Bundesland sowie dem Bund.

Im Januar wurden beispielsweise in Dresden 10.000 Menschen evakuiert, als während Abrissarbeiten eine 250 Kilogramm schwere englische Fliegerbombe entdeckt wurde, was die Dringlichkeit der Thematik unterstreicht. Diese Einsätze zeigen, wie wichtig eine laufende Überwachung und rechtzeitige Beseitigung von Kampfmitteln ist, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Berliner Kurier berichtete ebenfalls, dass Hobby-Magnet-Angler immer häufiger die Behörden aufgrund entdeckter Objekte alarmieren, was zu einem Anstieg der Einsätze beiträgt.