Die kommende Sitzung der UNESCO in Neu-Delhi hat das Potenzial, bedeutende Veränderungen im Bereich des Weltkulturerbes herbeizuführen. Besonders die Städte Schwerin und Herrnhut aus Deutschland stehen im Rampenlicht, da sie auf die Anerkennung ihrer historischen Stätten hoffen.
Hoffnungen der Städte auf Welterbe-Status
Der Schweriner Antrag zielt auf das Residenzensemble der Stadt ab, das seit über zwei Jahrzehnten als Anwärter auf die Welterbeliste betrachtet wird. Linda Holung, die Welterbe-Beauftragte, erklärt: „Auf diesen Moment hat Schwerin mehr als 20 Jahre hingearbeitet.“ Das Ensemble ist ein erstklassiges Beispiel für die Architektur des 19. Jahrhunderts und symbolisiert die Monarchie in Deutschland.
Ein weiteres deutsches Erbe: Herrnhut
Zusätzlich strebt die sächsische Stadt Herrnhut die Aufnahme in die UNESCO-Liste an. Die Stadt gilt als Wiege der Evangelischen Brüdergemeinde, die 1722 von Glaubensflüchtlingen gegründet wurde. Diese historische Bedeutung wird durch einen transnationalen Antrag unterstrichen, der Herrnhut gemeinsam mit Bethlehem in Pennsylvania und Gracehill in Nordirland umfasst.
Weltweit bedrohte Stätten im Fokus
Ein zentraler Punkt der Sitzung in Indien wird die Diskussion über gefährdete Stätten sein. Die UNESCO beabsichtigt, Maßnahmen zum Schutz von Orten zu erörtern, die unter dem Druck des Klimawandels, Krieg und Naturkatastrophen stehen. Von besonderem Interesse sind Laien wie Lumbini, der Geburtsort Buddhas in Nepal, und Stätten wie Stonehenge in Großbritannien.
Die Vielfalt des Welterbes
Insgesamt gibt es weltweit 1199 Kulturgüter und Naturstätten, die als UNESCO-Welterbe anerkannt sind. Diese Liste umfasst berühmte Orte wie das Great Barrier Reef, die Serengeti und die Pyramiden von Gizeh. In Deutschland sind es bisher 52 Stätten, unter denen potenziell bald das Schweriner Residenzensemble und die historische Stätte in Herrnhut hinzugefügt werden könnten.
Ein Blick auf künftige Entwicklungen
Die Entscheidungen des UNESCO-Komitees, die zwischen dem 21. und 31. Juli in Neu-Delhi getroffen werden, könnten weitreichende Auswirkungen auf die lokalen Gemeinschaften in Schwerin und Herrnhut haben. Eine Anerkennung als Welterbe kann nicht nur den kulturellen und historischen Wert einer Stadt hervorheben, sondern auch wirtschaftliche Impulse durch den Tourismus anstoßen. Die mittlerweile globales Bewusstsein für den Erhalt solcher Stätten in einer Zeit ihrer Gefährdung ist unerlässlich und kann helfen, das kulturelle Erbe zukünftigen Generationen zu bewahren.
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