Schweden, welches kürzlich der NATO beigetreten ist, beteiligt sich mit drei Kriegsschiffen an einem Einsatz zur Überwachung der Infrastruktur in der Ostsee. Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson machte diese Ankündigung auf einer Verteidigungskonferenz und betonte die Notwendigkeit, die Ostsee aufgrund mutmaßlicher Sabotagen an Unterseekabeln intensiver zu überwachen. Neben den Kriegsschiffen wird auch ein Überwachungsflugzeug des Typs ASC890 zum Einsatz kommen. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund einer besorgniserregenden Zunahme von Vorfällen in der Region, die immer häufiger als potenzielle Sabotageakte gewertet werden.

In den letzten Monaten wurden mehrere Unterseekabel, darunter die zwischen Finnland und Estland, erheblich beschädigt. Ein unterseeisches Stromkabel zwischen Finnland und Estland wurde am ersten Weihnachtstag in Mitleidenschaft gezogen, und die finnische Kriminalpolizei ermittelt gegen den Öltanker „Eagle S“, der verdächtigt wird, beim Ankern Schäden verursacht zu haben. Die EU schätzt, dass dieses Schiff zur sogenannten russischen Schattenflotte gehört, die versucht, die internationalen Sanktionen hinsichtlich des Öltransports zu umgehen. Auch bereits im November 2024 wurden Unterseekabel in der Ostsee beschädigt, darunter Verbindungen zwischen Finnland und Deutschland sowie zwischen Schweden und Litauen.

Der Kontext der Sicherheitsbedenken

Die Klima der Bedrohungen im Ostseeraum hat sich seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 verschärft. Ulf Kristersson merkte an, dass Schweden sich nicht mehr in einem echten Friedenszustand befinde und beschrieb hybride Angriffe, die nicht mit konventionellen Mitteln wie Raketen und Soldaten, sondern durch Desinformation, Geld und Sabotage-Drohungen durchgeführt werden. Diese Entwicklungen führten dazu, dass sowohl Schweden als auch Finnland der NATO beigetreten sind, um ihre Sicherheit zu erhöhen und auf die räumlichen Spannungen zu reagieren.

Westliche Experten und Politiker äußern immer deutlicher den Verdacht, dass Russland hinter diesen Vorfällen stecken könnte. Kristersson äußerte sich vorsichtig zu direkten Schuldzuweisungen, ließ jedoch durchblicken, dass feindliche Absichten nicht ausgeschlossen werden könnten. Eine multinationalen Eingreiftruppe, bekannt als Joint Expeditionary Force (JEF), plant ebenfalls, die Infrastruktur in der Ostsee zu überwachen. Diese Truppe besteht aus zehn Staaten im nördlichen Europa und unterstreicht den zunehmenden Wunsch zur Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen.

  • Schweden entsendet:
  • Drei Kriegsschiffe
  • Ein Überwachungsflugzeug (ASC890)
  • Zusätzlich etwa zehn Schiffe der NATO zur Überwachung

Die Situation bleibt angespannt, da die NATO und deren Partnerländer die Sicherheitslage in der Ostsee weiterhin genau beobachten. bnn berichtet, dass diese Maßnahmen als Reaktion auf die bedrohliche Entwicklung der letzten Monate verstanden werden. spiegel und n-tv bestätigen ebenfalls, dass die NATO verstärkt auf Bedrohungen reagiert und sich auf eventuelle Herausforderungen in der Region vorbereitet.