Die Diskussion über die Schließung der Oberschule in Bodenwerder wird hitzig geführt. Die Einrichtung, die einst über 1.200 Schüler zählte, hat derzeit nur noch weniger als 300 Schüler. Kritiker der Schule bezeichnen das Gebäude als „architektonischen Dinosaurier“, während die Schulbehörden auf die maroden baulichen Zustände aufmerksam machen. Zu den Hauptgründen für die Schließung gehört die alarmierend geringe Schülerzahl, die mit maximal 200 bei den letzten Anmeldungen fehlerhaft eingeschätzt wurde. Eltern ziehen inzwischen aktiv Nachbarschulen mit besseren Bedingungen in Betracht, was die ohnehin angespannte Lage der Bodenwerder Schule weiter verschärft. Dewezet beschreibt die Situation als kritisch, zumal der Kreistag die Schließung aufgrund der hohen Betriebskosten und der kontinuierlichen Bevölkerungsflucht unterstützt.

Die Schließung der Oberschule Bodenwerder sowie der Oberschule Stadtoldendorf wurde vom Kreistag des Landkreises Holzminden im Jahr 2024 beschlossen, mit einem endgültigen Schließungsdatum im August 2028. Während dieser Zeit gibt es bereits Proteste von Eltern, Schülerinnen und Schülern, die gegen diese Pläne vehement aufbegehren. In der Zwischenzeit steht der Bau einer neuen Oberschule in Eschershausen an, wo die Schüler und Lehrkräfte der geschlossenen Schulen künftig unterrichtet werden sollen. Die Entscheidung des Kreistags basiert nicht zuletzt auf den hohen Sanierungskosten der bestehenden Schulen, was die finanziellen Herausforderungen deutlich macht. NDR berichtet, dass Eltern weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Kinder an der OBS Bodenwerder anzumelden bis zur endgültigen Schließung.

Bildungspolitische Rahmenbedingungen

Die Situation an Schulen in Niedersachsen wird durch einen allgemeinen Trend geprägt, der sich in der Bildungspolitik widerspiegelt. Der Bildungspolitik in Deutschland wird ein Abstieg attestiert, was sich auch in den internationalen Vergleichen niederschlägt. Ein Blick auf die Bildungspolitik Niedersachsen zeigt, dass viele Schulen mit infrastrukturellen und personellen Problemen kämpfen. Die Verantwortung für die Herausforderungen auf dem Bildungssystem wird oft zwischen Lehrern und Politikern hin- und hergeschoben, während zahlreiche Firmen über eine verschlechterte Reife der Bewerber klagen.

Obwohl Milliardeninvestitionen in das Bildungssystem geflossen sind, bleiben die gewünschten Verbesserungen vielerorts aus. Kritiker bemängeln, dass politische Maßnahmen oft nichts als Aktionismus sind. In dieser angespannten Lage werden Schließungen wie die der OBS Bodenwerder wahrscheinlich nicht nur von einem Mangel an Schülern, sondern auch von den finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen beeinflusst, die viele Schulen in der Region betreffen.