Der Wechsel an der Spitze der Bierdener Grundschule steht bevor. Anke Reinhold verlässt nach über 15 Jahren als Schulleiterin die Schule und geht zum Ende des Monats in den Vorruhestand. Ihre Karriere war geprägt von zahlreichen Veränderungen in der Schul- und Bildungstechnologie. So erinnert sich Reinhold an die Umstellung von elektrischen Schreibmaschinen auf digitale Tafeln, die den Unterricht und die Schule revolutionierten. Diese Evolutionsstufen haben ihr begegnet, während sie um 5.30 Uhr aufsteht und täglich im Ottersberger Schwimmbad schwimmt, bevor die Schulstunden beginnen.

Der Fokus des Schulleiters ist entscheidend für die Entwicklung der Schule. Prof. Dr. Marcus Pietsch weist darauf hin, dass Schulleitungen in Deutschland oft durch intrinsische Motive wie die Entwicklung neuer Ideen und abwechslungsreiche Tätigkeiten motiviert sind. Schulleiter sollten eine lernförderliche Atmosphäre schaffen und aktiv in die Unterrichtsgestaltung eingreifen, um Schulqualität zu verbessern. In Reinholds Fall bedeutet das, dass sie in ihren letzten Wochen noch intensiv mit der Vorbereitung der Zeugnisse beschäftigt ist, während sie gleichzeitig die Herausforderungen des Ganztagsbetriebs an der Schule im Blick hat.

Vorbereitungen für die Zukunft

Im März beginnen die Bauarbeiten für einen Erweiterungsbau an der Grundschule, der nötig ist, um den Anforderungen des Ganztagsbetriebes gerecht zu werden. Reinhold wird nicht mehr am Aufbau des Ganztags teilnehmen, bleibt jedoch für Fragen der Kollegen ansprechbar. Ihre Empathie und das Bestreben nach einem guten Miteinander in der Schule sind Prinzipien, die sie in ihren vielen Jahren in dieser verantwortungsvollen Position geprägt haben.

Wie bei vielen anderen Schulleiter:innen in Deutschland, steht auch Reinholds Nachfolge noch nicht fest. Anja Kaiser und Faye Petersen übernehmen kommissarisch die Schulleitung. Dies spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen Schulleitungen in ländlichen Gebieten oft konfrontiert sind, wie zum Beispiel unzureichende Bezahlung und mangelnde Infrastruktur. In sozialen Brennpunkten spüren Schulleitungen häufig auch eine unzureichende Unterstützung von der Administration.

Lebenspläne nach der Schulleitung

Im kommenden Ruhestand plant Anke Reinhold, viel Zeit in Irland bei ihrer Tochter zu verbringen, die dort kürzlich ihr zweites Kind bekommen hat. Darüber hinaus möchte sie mehr reisen, lesen und ihre Leidenschaft fürs Malen ausleben. Ihr morgendliches Schwimmritual will sie beibehalten, auch wenn sie plant, dies künftig zu einer späteren Stunde zu tun. Die Veränderungen in ihrem Leben stehen vor der Tür, doch Reinhold blickt mit Zuversicht und Vorfreude auf die neuen Möglichkeiten.

In einem sich wandelnden Bildungssystem, in dem Schulleitungen die Governance und das Management kombinieren müssen, wird die Rolle von Schulleitern immer wichtiger. Die Motivation zur Übernahme dieser verantwortungsvollen Positionen ist oft intrinsischer Natur und erfordert eine klare Vision und eine starke Führungspersönlichkeit. Abgesehen von der täglichen Verantwortung müssen Schulleitungen wie Reinhold die Gestaltung von Schulentwicklung vorantreiben und auf eine gute Zusammenarbeit im Kollegium setzen.