Am 9. Februar 2025 fand das mit Spannung erwartete TV-Duell zwischen dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) statt, nur zwei Wochen vor der Bundestagswahl. In der Debatte standen insbesondere kontroverse Themen im Vordergrund, wie der Umgang mit der AfD und die Migrationspolitik. Scholz warf Merz „Wort- und Tabubruch“ vor und äußerte Bedenken über eine mögliche Koalition zwischen CDU und AfD nach der Wahl. Merz wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht geplant sei. Scholz zeigte sich während des Duells angriffslustig und bezeichnete Merz‘ Argumente als „lächerlich“, während Merz gelassen blieb und gezielte Fragen an Scholz stellte. Zu Beginn des Duells gab es einen versöhnlichen Moment zwischen den beiden Kontrahenten.

Aktuelle Umfragen deuten darauf hin, dass die Union mit 29 bis 34 Prozent vor der SPD mit 15 bis 18 Prozent liegt. Laut einer Insa-Umfrage würden 41 Prozent der Wähler Merz direkt zum Kanzler wählen, während 31 Prozent für Scholz stimmen würden. Merz liegt somit in den Umfragen deutlich vor Scholz. In den kommenden Wochen sind zwei weitere TV-Duelle für den 19. Februar und ein Quadrell am 16. Februar geplant.

Migrationspolitik im Fokus

Ein zentrales Thema während des Duells war die Migrationspolitik. Scholz kündigte einen harten Kurs an und betonte die Notwendigkeit entschlossenen Handelns gegen Gewalttaten im Kontext der Migration. Während Scholz die Rückweisung von Migranten an den Grenzen für nicht mit europäischem Recht vereinbar hielt, kritisierte Merz die Migrationspolitik der Regierung und sprach von einem „massiven Versagen“. Merz präsentierte seinen eigenen Fünf-Punkte-Plan, der striktere Kontrollen an den Außengrenzen vorsieht.

Beide Kandidaten kamen jedoch nicht zu einer Einigung in der Migrationsfrage, die bereits vor der Bundestagswahl ein heiß umstrittenes Thema ist. Der ARD-Deutschlandtrend zeigt, dass Migration neben der wirtschaftlichen Lage eines der zentralen Themen für die Wähler darstellt. Die Parteien positionieren sich dabei zwischen den Polen von Abschottung und Offenheit. Scholz verwies auf die Erfolge bei der geordneten Migration, während Merz eine Wende in der Migrationspolitik forderte und einen sofortigen faktischen Aufnahmestopp versprach.

Wirtschaftliche Debatte und Steuerfragen

Die Diskussion über die wirtschaftliche Lage war ein weiterer elementarer Bestandteil des Duells. Während Scholz auf steigende Erwerbstätigkeit und eine niedrige Arbeitslosenquote im internationalen Vergleich verwies, stellte Merz die Realität als „verzerrt“ dar und nannte die Insolvenz von 50.000 Unternehmen während Scholz‘ Amtszeit. Scholz forderte zudem Boni für Unternehmen, die in Deutschland investieren, wohingegen Merz verlässliche Rahmenbedingungen und Steuersenkungen ansprach.

Beide Politiker waren sich allerdings einig, dass die Verteidigungsausgaben mindestens zwei Prozent des BIP betragen sollten. Die Diskussion über den Krieg gegen die Ukraine und die Lieferung von Taurus-Raketen ergab ebenfalls unterschiedliche Ansichten, ebenso wie die Frage der Geschlechtererkennung in den USA, wo Merz seine Position als nachvollziehbar darstellte und Scholz sie als unangemessen bezeichnete.

Die bevorstehenden Wahlen versprechen eine spannende Auseinandersetzung zwischen den Positionen der Parteien, besonders im Hinblick auf Migration und Wirtschaft. Die Wähler werden genau beobachten, wie sich die Kontrahenten in den nächsten Duellen schlagen werden. Insgesamt bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Debatten auf das Wahlergebnis haben werden.

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