Luisa Görlich, die talentierte Skispringerin, muss die Nordische Ski-Weltmeisterschaft verletzungsbedingt vorzeitig verlassen. Diese Entscheidung wurde heute vom Deutschen Skiverband (DSV) nach der gestrigen Qualifikation in Trondheim mitgeteilt. Während des Wettbewerbs trat eine schwere Knieverletzung auf, die Mannschaftsarzt Florian Porzig als mögliche Kreuzbandverletzung im rechten Knie identifiziert hat. Eine genauere Diagnose wird durch eine MRT-Untersuchung erfolgen, sobald Görlich nach Deutschland zurückkehrt.

Die Verletzung ereignete sich nach einer misslungenen Landung, als sie mit dem Bein einknickte und im Auslauf behandelt wurde. Trotz der Verletzung konnte sie mit einem Sprung auf 93 Meter und einigen Punktabzügen dennoch die Qualifikation erreichen, wird jedoch nicht in der Lage sein, an den Wettkämpfen teilzunehmen. Dies markiert eine erneute Rückschlag in ihrer Karriere, da Görlich erst kürzlich nach einem Kreuzbandriss, den sie im Frühjahr 2024 erlitt, wieder fit war. Zuvor hatte sie bereits im Frühjahr 2018 eine ähnliche Verletzung erlitten.

Aktuelle Leistungen der Konkurrenz

Der Vorfall mit Görlich überschattete die sonst positiven Leistungen ihrer Mitstreiterinnen. Jacqueline Seifriedsberger aus Oberösterreich belegte den dritten Platz in der Normalschanzen-Qualifikation in Trondheim und zeigte sich erfreut über ihre Leistung. Sie sprang 95 Meter, jedoch hinter der Siegerin Nika Prevc, die mit 99,5 Metern ihren Vorsprung auf die Konkurrenz herausarbeitete. Anna Odine Ström aus Norwegen folgte mit einem starken Sprung auf 101,5 Meter und sicherte sich somit den zweiten Platz. Weitere Ergebnisse: Lisa Eder kam auf den fünften Platz (92,5 m), gefolgt von Eva Pinkelnig auf dem achten Rang (92 m).

Julia Mühlbacher, die vierte Österreicherin, belegte den 18. Platz und qualifizierte sich für den Wettbewerb. Seifriedsberger äußerte sich optimistisch über ihre Leistung und betonte, dass sie noch Potenziale ausschöpfen könne.

Knieverletzungen im Sport

Knieverletzungen im Skisport sind nicht neu, wie die Daten des OS-Instituts zeigen. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 223.098 Patienten wegen Knie- und Unterschenkelverletzungen stationär behandelt. Statistiken belegen, dass Knieverletzungen in verschiedenen Sportarten, insbesondere im Ski alpin, weit verbreitet sind. So betrug der Anteil von Knieverletzungen in der Saison 2018/19 32,7% aller Verletzungen, bei Frauen beträgt dieser Wert sogar 43,3%.

Typische Knieverletzungen, die Athleten plagen, umfassen Rupturen oder Teilrupturen der Kreuzbänder, Seitenbänderverletzungen sowie Schäden an Knorpel und Meniskus. Diese Verletzungen stellen nicht nur für Skispringerinnen wie Luisa Görlich eine große Herausforderung dar, sondern betreffen Athleten in vielen Sportarten.