In einer signifikanten Wende für den deutschen Einzelhandel schließt die Deko-Händlern Depot insgesamt 27 Filialen in Deutschland. Betroffen ist unter anderem die Filiale in Siegburg, die bis vor kurzem von einer Schließungswelle im Jahr 2022 verschont geblieben war. Laut Kölner Stadt-Anzeiger wird der letzte Verkaufstag voraussichtlich im März sein.

Zusätzlich zu Siegburg werden auch Filialen in Sankt Augustin (Huma) und Bonn (Münsterplatz) geschlossen. Diese Maßnahmen kommen nach dem Insolvenzantrag der Gries Deco Company GmbH (GDC) im Juli 2022, die Depot betreibt. Die Unternehmenszentrale in Niedernberg gibt derzeit keine Auskünfte zu den Hintergründen der Schließungen.

Hintergründe der Schließungen

Die Schließungen sind Teil einer umfassenden Bereinigung des Filialnetzes, das nun auf 285 Standorte reduziert wird. Laut Focus wurde bereits die Schließung von 17 Filialen vollzogen. Während das Unternehmen nach wie vor im Regelbetrieb mit 500 Mitarbeitenden agiert, könnten künftig weitere Schließungen erfolgen, die auch auf Verhandlungen mit Vermietern zurückzuführen sind.

Die Schwierigkeiten, die zur aktuellen Situation führten, sind vielfältig. Besonders hervorgehoben werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die das Kaufverhalten erheblich veränderten. Dies lässt sich auf volle Lagerbestände, gestörte Lieferketten sowie steigende Betriebskosten zurückführen. Auch der dramatische Rückgang der Passantenfrequenz in vielen Innenstädten hat den Umsatz des stationären Handels stark belastet, wie aus einer Untersuchung des National Center for Biotechnology Information hervorgeht.

Auswirkungen und Ausblick

Der Geschäftsführer Christian Gries hat bestätigt, dass ungefähr 50 der 3350 Beschäftigten durch die Schließungen ihren Job verlieren werden. Das Unternehmen plant, unprofitable Läden konsequent zu schließen und die betroffenen Mitarbeitenden in andere Filialen zu versetzen, wo dies möglich ist. Ziel ist es, bis spätestens Mitte 2025 wieder in den Regelbetrieb überzugehen, wobei Siegburg nicht dazugehören wird.

Im Vorfeld der Insolvenz hatte die GDC im Geschäftsjahr 2019 noch 5200 Mitarbeitende in Deutschland, Österreich und der Schweiz und betrieb 536 Filialen, von denen 380 in Deutschland lagen. Die Situation, in der Depot sich nun befindet, zeigt deutlich, wie stark die Pandemie und Veränderungen im Konsumverhalten die Einzelhandelslandschaft beeinträchtigt haben.

Es bleibt abzuwarten, wie die verbleibenden Filialen auf die veränderten Marktbedingungen reagieren können und ob der stationäre Einzelhandel in den kommenden Jahren wieder an Attraktivität gewinnen kann.