Auf Mallorca kam es zu einem dramatischen Vorfall, bei dem ein Auto in die deutsche Bahnrad-Nationalmannschaft fuhr. Sechs Mitglieder der Mannschaft, die sich auf die bevorstehende Bahnrad-EM in Heusden-Zolder vorbereiteten, wurden verletzt. Der Unfall ereignete sich in der Nähe des Flughafens Palma de Mallorca, unweit des Mannschaftsquartiers, als ein 89-jähriger Autofahrer die Radfahrer übersah und frontal in die Gruppe krachte. Zu den Verletzten zählen Tobias Buck-Gramcko, Benjamin Boos, Bruno Kessler, Max-David Briese, Moritz Augenstein und Louis Gentzik. Unter ihnen haben einige Sportler schwere Verletzungen erlitten, darunter zahlreiche Frakturen. Sächsische berichtet, dass die Athleten in zwei verschiedene Krankenhäuser gebracht wurden.
Der Bundestrainer Lucas Schädlich war zum Zeitpunkt des Unfalls Augenzeuge. Glücklicherweise waren keine lebensgefährlichen Verletzungen zu beklagen. Der Unfallverursacher wurde negativ auf Alkohol und Drogen getestet, jedoch stellte sich heraus, dass er abgelenkt war. Trotz dieser erfreulichen Nachricht wird die Situation durch die jüngsten tragischen Ereignisse im Radsport überschattet: Vor einer Woche kam die italienische Nachwuchs-Radsportlerin Sara Piffer bei einem Unfall ums Leben, und auch mehrere hochkarätige Radprofis erlitten in der Vergangenheit bei Unfällen schwere Verletzungen.
Auswirkungen auf den Radsport
Der Vorfall auf Mallorca ist nicht der erste seiner Art. In der Vergangenheit gab es zahlreiche schwere Unfälle mit Radsportlern, insbesondere während des Trainings. Der Radprofi Lennard Kämna hatte einen ähnlichen Vorfall auf Teneriffa, nach dem er kein Rennen mehr bestritten hat. Auch John Degenkolb erlitt 2016 bei einem ähnlichen Vorfall schwerwiegende Verletzungen.
Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die Sicherheitslage für Radfahrer im Straßenverkehr. In Deutschland wurden im Jahr 2020 insgesamt 426 Radfahrer getötet, während 90.000 verletzt wurden. Die Diskussion um die Sicherheit im Radsport wird somit immer dringlicher. Ein Ansatz zur Verbesserung der Sicherheit ist die Empfehlung, dass Radfahrer Warnwesten tragen, was in Dänemark zu einem Rückgang von Verletzungen bei steigender Fahrradnutzung führte.
Die Besorgnis über die Sicherheit im Radsport wird auch angesichts der Vorfälle bei großen Rennen wie der Tour de France immer lauter. Dort kam es während der letzten Austragung zu vielen Stürzen, was zu einem offenen Protest der Fahrer gegen die gefährlichen Rennbedingungen führte. Die UCI hat darauf reagiert und neue Sicherheitsprotokolle eingeführt.
Insgesamt verdeutlicht der Unfall in Mallorca nicht nur die Risiken, denen Radfahrer ausgesetzt sind, sondern auch die Notwendigkeit, für deren Sicherheit zu kämpfen. Der Radsport bleibt eine Sportart mit großem Potential, aber auch schwerwiegenden Herausforderungen.