Wirtschafts- und Verkehrsministerin Daniela Schmitt hat den Mitarbeitern der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, der Bundesanstalt für Wasserbau und des WSA Mosel-Saar-Lahn für ihre zügige Arbeit bei der Reparatur der Moselschleuse Müden gedankt. Die dringlichen Arbeiten wurden vor Weihnachten und zwischen den Jahren durchgeführt, wodurch ein erheblicher Schaden für festsitzende Binnenschiffe, die gesamte Wirtschaft und den tourismusabhängigen Sektor abgewendet werden konnte. Schmitt hob besonders die Leistung von Ingenieuren, Technikern, Kranführern und Tauchern hervor, die an dieser wichtigen Initiative beteiligt waren.

Am 8. Januar, genau einen Monat nach dem Unfall an der Moselschleuse, zeigen sich erste Fortschritte. Notschleusungen wurden am 27. Dezember abgeschlossen, wobei der Einsatz von Alternativen wie dem Hafen Trier als Logistikkreuz in Betracht gezogen wird. Ein Ersatzschleusentor soll bis Ende Januar eingebaut und betriebsbereit sein. Der Transport des 80 Tonnen schweren Schleusentores zu den Stätten der Schleuse Müden ist für den 14. Januar geplant, abhängig von den Pegelständen der Mosel.

Infrastruktur und Bedeutung der Binnenschifffahrt

Die Binnenschifffahrt ist für die deutsche Industrie von zentraler Bedeutung. Schiffsführer Mario Stenzel, der mit seinem Schubboot „Edward“ Güter wie Getreide und Baustoffe transportiert, äußert sich besorgt über den Investitionsstau in der Branche. Dies ist nicht nur ein regionales, sondern ein deutschlandweites Problem. Viele Wasserwege, insbesondere in Berlin-Brandenburg, sind marode, was die allgemeinen Herausforderungen der Infrastruktur verstärkt. Mit rund 7300 Kilometern Binnenwasserstraßen und 315 Schleusen wird der Zustand dieser Verkehrsadern zunehmend kritisch wahrgenommen.

Martin Staats, der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB), betont, dass viele Schleusen vor 1950 erbaut wurden und beispielsweise einige Bauwerke sogar aus der Zeit vor 1910 stammen. Trotz der Notwendigkeit für umfassende Instandhaltungsmaßnahmen bleibt der tatsächliche Ausgabebereich begrenzt, da das Haushaltspolitik-Budget für 2023 um 350 Millionen Euro gekürzt wurde.

Die Dringlichkeit von Reparaturen und weiteren Investitionen

Die schleppenden Ausschreibungsverfahren verursachen Verzögerungen beim Ausbau und der Instandhaltung von Wasserstraßen. Diese Herausforderungen sind nicht nur finanzieller Natur, sondern lassen auch auf eine zunehmende Gefahr für die Lieferketten schließen. Staatssekretärin Susanne Henckel hebt die Bedeutung der Binnenwasserstraßen für die Logistik hervor. Die schwindenden Wasserstände, insbesondere bedingt durch Trockenheit, beeinträchtigen die Schifffahrt und führen zu einem signifikanten Rückgang des Gütervolumens, das 2022 bei nur 182,5 Millionen Tonnen lag – dem niedrigsten Wert seit 1990.

Angesichts der infrastrukturellen Mängel und der drängenden Notwendigkeit für Reparaturen und Modernisierungen ist die Zeit drängend. Schmitt betont die Wichtigkeit des Ausbaus aller zehn deutschen Schleusen an der Bundeswasserstraße Mosel mit einer zweiten Schleusenkammer. Das Ziel ist es, die Schleuse Müden bis Ende Januar wieder in Betrieb zu nehmen. Die Anstrengungen der letzten Wochen könnten so den entscheidenden Unterschied für die wirtschaftliche Stabilität der Region und die gesamte Infrastruktur der Binnenschifffahrt in Deutschland bedeuten.

Für die kommenden Monate sind zahlreiche weitere Maßnahmen geplant, um das bestehende Netz aus Wasserstraßen zu optimieren und auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Strategische Investitionen in die Infrastruktur sind entscheidend, um die Abhängigkeit von der Binnenschifffahrt wieder nachhaltig zu sichern und auszubauen.

Für detailliertere Informationen zu den Arbeiten an der Moselschleuse und der allgemeinen Situation der Binnenschifffahrt verweisen wir auf die Berichte: MWVLW, Tagesschau und Binnenschifffahrt Online.