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Wirtschaftsstimmung in Schleswig-Holstein: Langsames Herauskommen aus der Krise

Die wirtschaftlichen Herausforderungen im Norden: IHK-Befragung zeigt Verbesserung der Konjunkturstimmung

Die Konjunkturstimmung im Norden, insbesondere in Schleswig-Holstein, zeigt eine leichte Verbesserung, bleibt jedoch unter dem langjährigen Durchschnitt. Laut der Industrie- und Handelskammer (IHK) stieg der IHK-Konjunkturklimaindex im ersten Quartal 2024 von 84,5 auf 93,0 Punkte. Die Zukunftsaussichten werden nach wie vor als belastend angesehen, jedoch weniger drastisch als in den vorherigen Quartalen.

Ein zentrales Risiko für Unternehmen sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Eine Umfrage ergab, dass 65 Prozent der befragten Unternehmen diese als gravierenden Wettbewerbsnachteil betrachten. Die Forderung an die Politik lautet, günstigere Bedingungen für Unternehmen zu schaffen, um eine positive Entwicklung zu ermöglichen, betonte der Präsident der IHK Schleswig-Holstein, Hagen Goldbeck.

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Die Finanzlage vieler Unternehmen wird ebenfalls kritisch bewertet. Ein Anstieg von Firmen mit Problemen im Eigenkapital und Liquiditätsengpässen wurde verzeichnet. Besonders die Industrie leidet unter rückläufigen Aufträgen und sinkenden Erträgen. Der Konsum bleibt schwach, was die Lage im Einzelhandel angespannt macht. Auch das Verkehrsgewerbe befindet sich in einer schwierigen Situation.

Für die Konjunkturumfrage im ersten Quartal 2024 haben sich rund 1003 Unternehmen aus den Bezirken der IHK Flensburg, Kiel und Lübeck beteiligt und ihre Einschätzungen geteilt. Die Ergebnisse zeigen eine fragile wirtschaftliche Situation, die durch wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und Finanzierungsschwierigkeiten geprägt ist. Trotz Anzeichen einer langsamen Erholung bleibt die Gesamtlage herausfordernd.

Lebt in Kiel und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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