Ein verheerender Waldbrand hat sich an der kalifornischen Pazifikküste entzündet, insbesondere in Pacific Palisades, einem wohlhabenden Stadtteil von Los Angeles. Weithin sichtbarer dichter Rauch hängt über der Stadt, während Tausende Menschen in der Region evakuiert werden, nachdem die Behörden erste Evakuierungsanordnungen herausgegeben haben. Berichten zufolge brannten bereits mehrere Häuser ab, als das Feuer am Dienstagvormittag (Ortszeit) ausbrach. Es herrschten heftige Winde, die sich als äußerst gefährlich erwiesen haben. Die Wetterbehörde warnt vor trockenen Starkwinden, die das Feuer unkontrollierbar machen können, was die Situation zum Teil dramatisch verschärft. Der Brand hat bisher mehr als 81 Hektar trockenes Gestrüpp in Flammen gesetzt und erzeugt eine massive Rauchwolke über der Region.

Anwohner in Venice Beach berichten, dass sie die Flammen von deren Wohnorten aus sehen konnten. Unter den Prominenten, die die Dramatik des Feuerwehs in den sozialen Medien teilten, war auch der Schauspieler James Woods, der Videos von den Flammen in der Nähe seines Hauses postete. Kelsey Trainor, eine Anwohnerin aus der Gegend, schilderte, dass Straßen blockiert seien und dass viele Menschen evakuiert werden mussten. Zudem half der Schauspieler Steve Guttenberg dabei, Autos zu bewegen, um die Evakuierung zu erleichtern.

Schnelle Evakuierungen und Folgen für die Region

Die Evakuierungskräfte betreuen eine gefährdete Bevölkerung von etwa 25.000 Einwohnern in Pacific Palisades, wo die dichte Rauchentwicklung zunehmende Gesundheitsrisiken mit sich bringt. Auch die nationale Infrastruktur ist betroffen: Teile der Interstate 10 und des Pacific Coast Highway wurden für nicht lebensnotwendigen Verkehr gesperrt. Die Verantwortlichen des Los Angeles Unified School District haben präventiv Schülerinnen und Schüler aus drei Einrichtungen in der Nähe des Brandgebiets verlegt.

Präsident Joe Biden hat eine geplante Reise nach Riverside County abgesagt und wird stattdessen in Los Angeles sprechen, während Energieversorger vorsorglich den Strom für etwa eine halbe Million Kunden abschalten wollen, um Risiken durch mögliche umgestürzte Stromleitungen zu minimieren. Die Region hat seit Monaten unter extremen Dürrebedingungen gelitten, die das Waldbrandrisiko erhöhen und verlängern. Klimawissenschaftler wie Daniel Swain warnen vor einer langen Periode der Brandgefahr.

Ein Bild verheerender Brände

Die aktuelle Situation in Kalifornien ist nicht isoliert. Die Waldbrände, die in den letzten Jahren immer verheerender ausgefallen sind, haben das trockene Terrain in Südkalifornien stark prädisponiert. Diese Brände sind Teil eines größeren Trends, der bereits durch hunderte aktive Feuer und eine alarmierende Anzahl an teilweise zerstörten Ortschaften wie Berry Creek, wo tragischerweise auch Menschenleben verloren gingen, sichtbar wird. In Kalifornien sind seit Jahresbeginn über 1,2 Millionen Hektar Land abgebrannt, was nahezu der Fläche von Schleswig-Holstein entspricht.

Klimawissenschaftler und Gouverneur Gavin Newsom haben den Klimanotstand ausgerufen und deutliche Kritik an der mangelnden Bereitschaft ausgeübt, die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen. Vor dem Hintergrund der feuerintensiven Jahre mahnt ein Expertenbericht zur sofortigen Handlungsfähigkeit im Umgang mit den Klimarisiken, die auch wirtschaftliche Auswirkungen auf Kaliforniens Wohlstand als fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt haben könnten. Angesichts dieser Bedrohungen wird deutlich, dass Calofs Bedingungen unmittelbare und effektive politische sowie gesellschaftliche Antworten erfordern müssen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in Los Angeles und der gesamten Region entwickeln wird, während Tausende in Angst um ihr Leben und ihr Hab und Gut leben.

Weitere Details finden Sie in den Berichten von Welt, Süddeutscher Zeitung und Die Zeit.