Kampagne gegen Abschiebegefängnis: Hunderte demonstrieren in Glückstadt

In Glückstadt (Kreis Steinburg) haben am Samstag mehrere hundert Menschen für die Schließung der Abschiebehaftanstalt demonstriert. Die Demonstranten zogen vom Bahnhof durch die Innenstadt bis zur Einrichtung. Nach Angaben der Veranstalter versammelten sich rund 400 Menschen, während zu Beginn der Demonstration schätzungsweise 300 Personen anwesend waren. Die Veranstaltung verlief nach Aussage eines Polizeisprechers störungsfrei.

Die Demonstration wurde von der Kampagne „Kein Abschiebegefängnis in Glückstadt und anderswo!“ organisiert, deren Initiatoren mit den Teilnehmerzahlen und dem Verlauf zufrieden waren. Frank Thurow von der Kampagne erklärte vorab, dass die Demonstration ein deutliches Zeichen gegen die Abschiebepolitik setzten solle. Er kritisierte die unhaltbaren Zustände in der Abschiebehaftanstalt in Glückstadt, die in den letzten Monaten durch Berichte über Personalmangel, Sanktionen, Selbstverletzungen und Suizidversuche von Inhaftierten verstärkt worden seien.

Die Abschiebehaftanstalt an der Unterelbe, zuständig für Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, nahm Mitte August 2021 den Betrieb auf. Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft hatte im Februar die Zustände in der Einrichtung kritisiert und die Schließung gefordert. Die Demonstranten setzen sich für menschenwürdige Behandlung und bessere Bedingungen für die Inhaftierten ein, die Schutz und Sicherheit suchen.