In einer aktuellen Videoreihe über Mehrsprachigkeit spricht Hilke Paulsen, eine Lokführerin aus Schleswig-Holstein, über ihre Erfahrungen mit der norddeutschen Kultur und Sprache. Paulsen erklärt, dass Norddeutsche sich an einem freundlichen „Moin“ erkennen können und thematisiert ihre Begegnungen mit Bewohnern dieser Region, während sie in Donauwörth arbeitet. Sie ist in einer Familie aufgewachsen, in der sowohl Hochdeutsch als auch Plattdeutsch gesprochen wurde. Für sie bleibt Plattdeutsch die Sprache ihrer Kindheit und Heimat.

Der Gebrauch und die Wertschätzung regionaler Sprachen gewann auch auf politischer Ebene zunehmend an Bedeutung. Beim 25. Jahrestag der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen fand eine Debatte im Bundestag statt, die von der Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz eröffnet wurde. Sie wies darauf hin, dass es möglich sei, Plattdeutsch, Friesisch und andere Minderheitensprachen zu sprechen. Johann Saathoff (SPD) eröffnete die Debatte sogar auf Plattdeutsch und betonte die Wichtigkeit, diese Sprachen zu verwenden, ohne Angst vor Fehlern zu haben.

Politische Unterstützung für Minderheitensprachen

In diesem Rahmen äußerten sich verschiedene Politiker zur Bedeutung der regionalen Sprachen. Linda Heitmann von den Grünen forderte die Integration von Minderheitensprachen in das Schul- und Medienangebot und erhielt dafür Applaus, nachdem sie ein Lied auf Plattdeutsch gesungen hatte. Gyde Jensen (FDP) machte auf die alltägliche Verwendung von Plattdeutsch in Schleswig-Holstein aufmerksam und forderte eine offene Diskussion über den Schutz dieser Sprachen. Zudem sprach Simona Koß (SPD) in Niedersorbisch und Astrid Damerow (CDU) thematisierte mit ihrer Ansprache auf Friesisch die Herausforderungen, denen sich diese Sprachen im Bildungs- und Medienbereich gegenübersehen.

Die Debatte war geprägt von Applaus und konstruktiver Kritik, und Andreas Mattfeldt (CDU) schloss sie mit einem Appell, Sprachen in den Familien weiterzugeben. Der Austausch um die Sprachen verdeutlichte die Relevanz des Themas für viele und zeigte, dass der Schutz und die Förderung regionaler Dialekte und Minderheitensprachen von großer Bedeutung sind.

Für weitere Informationen über Hilke Paulsen und ihre Ansichten zur Mehrsprachigkeit besuchen Sie bitte die Augsburger Allgemeine. Details zur Bundestagsdebatte und den diskutierten Themen finden Sie im Artikel von NDR.