Archäologen haben in Hohenwestedt Spuren sehr alter Gebäude aus der Bronze- und Kaiserzeit entdeckt. Bei Ausgrabungen in Hohenwestedt wurden Überreste von Langhäusern aus verschiedenen Epochen gefunden. Es handelt sich um ein bronzezeitliches Langhaus, zwei Langhäuser aus der Kaiserzeit und ein weiteres, das aus der jüngeren Kaiserzeit oder der Völkerwanderungszeit stammen soll. Die Forscher identifizierten auch zwei Speichergebäude und neun Rennfeuerofengruppen, die zur Eisenherstellung genutzt wurden.
Solche Hausfunde sind in Schleswig-Holstein selten, im Gegensatz zu Südskandinavien und den Niederlanden. Die Archäologen konnten die Spuren der Gebäude anhand von Sedimenten in Gruben erkennen, die vor etwa 3.000 Jahren von Menschen angelegt wurden. Die Pfosten der Häuser waren im Laufe der Zeit verloren gegangen.
Derzeit sind fünf Spezialisten des Archäologischen Landesamts in Hohenwestedt tätig und suchen auf 5.500 Quadratmetern nach archäologischen Spuren. Die Grabungen sollen bis Ende Juni abgeschlossen sein, bevor auf dem Gelände gebaut wird. Das bronzezeitliche Langhaus war etwa 7,5 Meter breit und mindestens 20 Meter lang. Das Forschungsteam plant, Proben von Makroresten aus dem Sediment der dachtragenden Pfostengruben zu entnehmen, um das genaue Alter des Gebäudes zu bestimmen. Insgesamt wurden über 300 archäologische Befunde aus verschiedenen Epochen dokumentiert.
Nachrichten für Schleswig-Holstein am 30.05.2024 um 15:00 Uhr auf NDR 1 Welle Nord berichten über diese spannende archäologische Entdeckung in Hohenwestedt.