SegebergWirtschaft

Wie funktionieren Lieferdienste wie Lieferando für Gastronomen und Lieferkuriere wirklich?

Lieferdienste wie Lieferando haben eine einfache Möglichkeit geschaffen, Essen bequem per App zu bestellen und liefern zu lassen. Adrian Charly, der die „Cantina Americana“ in Norderstedt betreibt, ist einer von 35.000 Gastronomen, die mit Lieferando zusammenarbeiten. Diese liefernando bietet zwei Provisionsmodelle an: Gastronomen können entweder ihre eigenen Fahrer einsetzen und 14 Prozent des Umsatzes an Lieferando zahlen oder die Lieferando-Fahrer nutzen und 30 Prozent zahlen.

Die Lieferkuriere, auch bekannt als „Rider“, spielen eine wesentliche Rolle bei der Auslieferung von Bestellungen. Ein solcher Kuriere ist Thomas, der sich als „Kellner auf zwei Rädern“ bezeichnet. Mit seinem E-Bike liefert er Bestellungen in Kiel aus. Trotzdem müssen die Fahrer für den Verschleiß und Reparaturen ihrer eigenen Fahrräder selbst aufkommen. Lieferando entschädigt sie jedoch mit 14 Cent pro Kilometer.

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Ein Aspekt, der Gastronomen wie Adrian Charly am Lieferando-Service störte, waren die „kurzzeitigen und vereinzelten Lieferpausen“, die sie nicht informiert hat. Dies führte dazu, dass einige Gastronomen beschlossen, ihre eigenen Fahrer einzusetzen. In Kiel konkurriert Lieferando mit Unternehmen wie Wolt und UberEats, die ebenfalls Lieferdienste anbieten.

In Kiel setzt sich seit einem Jahr ein Betriebsrat für die Belange der Lieferando-Kuriere ein. Fabian, der Vorsitzende des Betriebsrats, kritisiert die Ausweitung des Liefergebiets, da dies zu längeren Fahrwegen führt und somit die Aufträge je Schicht reduziert. Ein wichtiger Punkt für die Kuriere ist auch das Trinkgeld, das sie entweder über die App oder direkt in bar erhalten können. Thomas erhält zusätzlich zu seinem Grundgehalt von 12,50 Euro Trinkgeld und Boni für regelmäßige Bestellungen.

Insgesamt zeigt sich, dass Lieferdienste wie Lieferando nicht nur die Bestell- und Lieferkultur revolutionieren, sondern auch neue Herausforderungen und Chancen für Gastronomen und Lieferkuriere mit sich bringen.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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