Der Schützenhof in Klein Niendorf, Bad Segeberg, aus dem Jahr 1806, wird derzeit saniert und ist von dem angedachten Abriss verschont geblieben. Dies verkündet ln-online.de, nachdem der Bauherr entschied, eines von fünf ursprünglich geplanten Mehrfamilienhäusern nicht zu realisieren. Wolfgang Tödt, Vorsitzender des Bauausschusses, lobte diese Entscheidung, die nicht nur den Erhalt des historischen Gebäudes, sondern auch die die Integration in das geplante Wohnprojekt einschließlich vier Baukörpern mit zahlreichen Wohnungen umfasst.

Die Planungen für das etwa 10.000 Quadratmeter große Gelände, das zwischen der Dorfstraße und dem Kühneweg liegt, gestalten sich aufgrund der Corona-Pandemie als langwierig. Seit vier Jahren laufen die Vorarbeiten, die nun in eine konkrete Phase übergehen. Architekt Tom Lüthje hatte zuvor zwei Varianten präsentiert, darunter auch einen Entwurf, der den Abriss des Schützenhofes vorsah. Bei den Anliegern und der benachbarten Schützengilde stießen diese Pläne jedoch auf Bedenken.

Reaktionen und Sicherheitsbedenken

Andreas Toebs, Erster Ältermann der Schützengilde, macht sich Sorgen um den Bestandsschutz für den Verein sowie die bestehende Schießanlage. Die Anwohner zeigten in Gesprächen ebenfalls Besorgnis, speziell wegen des hohen Grundwasserstands und des moorigen Bodens, der auf dem Gelände vorzufinden ist. Diese Ängste haben einen Dialog zwischen den Beteiligten angestoßen, da die Bauleitung zu der Versicherung eingeladen hat, Anregungen der Schützengilde und der Anwohner in die Planungen einzubinden.

Die kommunalpolitischen Parteien vor Ort, darunter die CDU, die BBS, die SPD und die Grünen, unterstützen den „vorhabenbezogenen“ Bebauungsplan 101. Der Bauherr wird die Kosten für das Projekt tragen, jedoch sind noch weitere Gutachten, unter anderem von Statikern, erforderlich, bevor die Bauarbeiten beginnen können.

Geplante Wohnformen und Denkmalschutz

Insgesamt sind vier Baukörper mit jeweils neun bis zehn Wohnungen geplant, die zwischen 46 und 92 Quadratmetern groß sein werden. Die Wohnungen sind so konzipiert, dass viele von ihnen barrierefrei erreichbar sind, und der Zugang erfolgt über einen Laubengang, anstatt über traditionelle Treppenhäuser. Die Kegelbahn des Schützenhofes wird zurückgebaut, während der Tanzsaal sowie das Ursprungsgebäude erhalten bleiben.

Der Erhalt des Schützenhofes fällt unter den Denkmalschutz, der gemäß den Vorgaben der Landesregierung Schleswig-Holstein strenge Richtlinien befolgt. Eingriffe in Kulturdenkmale bedürfen der Genehmigung durch die untere Denkmalschutzbehörde. Diese Regelungen sind wichtig, um den kulturellen Wert vergangener Zeiten zu bewahren.

Langfristig soll die Entwicklung von Wohnraum in Bad Segeberg nicht nur den Bedürfnissen der Anwohner gerecht werden, sondern auch modernsten Standards entsprechen. In einem weiteren Bauvorhaben sind bereits Planungen für ein Bürogebäude sowie ein Wohn- und Geschäftshaus im Gange. Auf dem Grundstück An der Trave / Konrad-Adenauer-Ring sollen vier weitere Mehrfamilienhäuser entstehen, die ebenfalls barrierefrei sein werden.

Die Fortschritte in der Planung und die positiven Resonanzen der politischen Unterstützung zeigen, dass Bad Segeberg auf einem guten Weg ist, die Wohnsituation im Ort zukunftsfähig zu gestalten.