In Bad Segeberg sind die Segeberger Kliniken stark belastet, da sie im Vergleich zu anderen Krankenhäusern eine hohe Anzahl von Behandlungsfällen verzeichnen. Mit insgesamt 15.674 Fällen pro Jahr, vor allem in den Abteilungen Kardiologie und Innere Medizin, zählen sie zu den stark frequentierten Einrichtungen. Laut dem Bundes-Klinik-Atlas der Bundesregierung können hohe Fallzahlen auf eine besondere Spezialisierung der Kliniken hinweisen, was zwar keine Garantie für Qualität bietet, aber durch größere Erfahrung und Routine das Komplikationsrisiko verringern kann.
Trotz der hohen Fallzahlen zeigt der Klinik-Atlas auch eine besorgniserregende Tatsache auf: Der Pflegepersonalquotient der Segeberger Kliniken liegt weit unter dem Durchschnitt, bei einem Wert von 60, was bedeutet, dass das Pflegepersonal stark belastet ist. Im Vergleich zu anderen Krankenhäusern gehört Bad Segeberg zu den 20 Prozent mit dem schlechtesten Ergebnis in Bezug auf die Pflegebelastung. Mit insgesamt 349 Pflegekräften ist die Situation im Pflegedienst angespannt.
Die Segeberger Kliniken selbst haben sich bisher nicht zu den Angaben über die Pflegesituation geäußert. Mit 472 Betten in Bad Segeberg und 24 Betten in Norderstedt zählen sie zu den größten Krankenhäusern in Schleswig-Holstein. Eine Verbesserung in der Pflegesituation wäre dringend erforderlich, um die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals zu erleichtern und die Patientenversorgung zu optimieren.
Der Pflegepersonalquotient in anderen Krankenhäusern der Region, wie dem Klinikum Bad Bramstedt und der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg, liegt ebenfalls unter dem Durchschnitt, was auf eine allgemeine Herausforderung im Gesundheitswesen hindeutet. Die Veröffentlichung des Bundes-Klinik-Atlas dient dazu, Patienten und Ärzten einen Überblick über die Leistungen und Qualitäten der verschiedenen Krankenhäuser zu verschaffen, um fundierte Entscheidungen bei der Wahl einer Klinik treffen zu können.