Die schwarz-grüne Koalition in Schleswig-Holstein plant, trotz finanzieller Engpässe, einen Teil der Bahninfrastruktur im Land zu übernehmen. Wie im aktuellen Landtagsantrag von CDU und Grünen zu lesen, bezieht sich dies auf Trassen, die ausschließlich dem Regionalverkehr dienen. Hintergrund sind Überlegungen zur Anhebung der Trassenentgelte, die derzeit bei etwa 150 Millionen Euro jährlich liegen. Verkehrsstaatssekretär Tobias von der Heide betont, dass zu wenig von diesen Einnahmen in Schleswig-Holstein ankommt, da die Deutsche Bahn sich hauptsächlich auf stark frequentierte Strecken konzentriert. Das Land plant nun, mehr Verantwortung für die eigene Bahninfrastruktur zu übernehmen.
Allerdings werden auch bereits angekündigte Abbestellungen im Bahnverkehr ab Dezember wirksam, um 4,6 Millionen Euro einzusparen. Diese Streichungen betreffen zwar weniger als 1,5 Prozent aller Verbindungen, doch Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen bezeichnete sie als schmerzhaft. Die Landesregierung sieht sich durch fehlende Bundesmittel und steigende Trassenpreise gezwungen, diesen Schritt zu unternehmen. Während die Koalition auf eine Verbesserung der Situation hofft, wird der Druck auf den Regionalverkehr durch die bevorstehenden Änderungen erhöht, berichtet bahnblogstelle.com.