Die Gärten im Norden Deutschlands verwandeln sich zurzeit in ein buntes Paradies! Überall fliegen sie umher: Admirale, Kleine Füchse und Tagpfauenaugen, die als fröhliche Nektarschnüffler von Blüte zu Blüte huschen. Alles scheint perfekt – doch der Schein trügt!
„Das ist die neue Generation, die jetzt zu beobachten ist“, erklärt Detlef Kollings, der Manager des Projektes Blütenbunt-Insektenreich der Naturschutzstiftung Schleswig-Holstein. „Die schwärmen jetzt aus und besuchen Blüten, um Nektar zu saugen.“ Doch diese Freude könnte schon bald der Vergangenheit angehören, denn die alarmierenden Zahlen sind eine deutliche Warnung!
Schmetterlingsstreben in Gefahr
Ein Blick auf die Situation lässt uns aufhorchen: Im Norden sind rund 80 verschiedene Tagfalterarten bekannt, aber nur noch etwa 20 davon sind wirklich häufig anzutreffen! Zu diesen gehören der Zitronenfalter und der Kohlweißling. Martin Wiemers, Sektionsleiter Ökologie am Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut (SDEI) in Müncheberg, warnt vor einem dramatischen Rückgang der Artenzahl, der sich seit Jahren deutschlandweit vollzieht. „Die Gründe sind vielfältig: Veränderungen in der Landwirtschaft und der Klimawandel setzen den Schmetterlingen enorm zu,“ betont er.
Und während die aktuellen Beobachtungen erfreuliche Formen annehmen, wie die Leiterin des Lübecker Museums für Natur und Umwelt, Susanne Füting, bestätigt: „In diesem Jahr ist der Kohlweißling besonders häufig. Der Kleine Fuchs und das Tagpfauenauge sind ebenfalls vermehrt zu sehen.“ So schillernd und lebendig sie auch erscheinen – die Zukunft der bunten Flatterlinge ist alles andere als sicher!
Alarmierende Rote Liste der Schmetterlinge
In Deutschland schwirren fast 200 verschiedene Tagfalterarten umher, doch der Schreck: Rund 70 Prozent dieser Arten stehen auf der Roten Liste, das bedeutet, sie sind stark bedroht! Während der Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge und der Zitronenfalter schlau in geschützten Verstecken überwintern, sind viele andere Arten im Herbst bereits dem Untergang geweiht. Die ausgeräumten Landschaften sind für unsere geflügelten Freunde eine gefährliche Falle.
Die bunte Schmetterlingsvielfalt im Norden kitzelt momentan die Sinne, aber die gefühlte Dramatik der Situation fordert unser sofortiges Handeln! Es ist an der Zeit zu erkennen: Unser Gartenzauber könnte schon bald verstummen, wenn wir nicht jetzt klug handeln und die Lebewesen schützen, die unsere Gärten noch bunter machen!