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Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel: Streiks für gerechte Löhne und Gehälter in Lübeck

Druck auf Arbeitgeber steigt: Tarifverhandlungen nach Streiks fortgesetzt

Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten Streiks stattgefunden haben, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, wurden die Tarifverhandlungen nach ungefähr einem halben Jahr endlich wieder aufgenommen. Am 30. April werden Verhandlungen für den Groß- und Außenhandel im Norden stattfinden. Diese Verhandlungen sind entscheidend, um den Tarifkommissionen Rückenwind zu geben.

Die Streiks beginnen bereits am 25. April in einzelnen Betrieben, gefolgt von einer gemeinsamen Streikkundgebung am 26. April in Lübeck. Diese Kundgebung wird um 10:00 Uhr mit einem Demonstrationszug am Gewerkschaftshaus beginnen und anschließend durch die Innenstadt ziehen. Die zentrale Kundgebung wird gegen 11:00 Uhr wieder am Gewerkschaftshaus stattfinden und etwa 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein erwartet.

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Die Hauptschwerpunkte der Streiks liegen auf dem Unternehmen IKEA. Der ver.di-Verhandlungsführer Bert Stach betont, dass trotz der Verhandlungsbereitschaft der Gewerkschaftskommissionen bisher keine Einigung mit den Arbeitgeberverbänden erzielt werden konnte. Die bisherigen Angebote würden für die Beschäftigten einen erheblichen Reallohnverlust bedeuten, was nicht akzeptabel sei. Es wird eine Bewegung auf der Arbeitgeberseite erwartet, um zu einer Einigung zu kommen.

In Bezug auf die Forderungen für die Beschäftigten im Einzelhandel fordert ver.di Nord eine Erhöhung der Löhne um 2,50 Euro pro Stunde, wobei die unteren Beschäftigtengruppen einen Stundenlohn von 13,50 Euro erhalten sollen. Für Auszubildende wird eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro gefordert. Im Großhandel verlangt ver.di Nord eine Erhöhung der Löhne um 13 Prozent, wobei die Entgelterhöhung für alle Beschäftigten mindestens 400 Euro betragen soll. Auch hier wird eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro gefordert, bei einer geplanten Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten. Zusätzlich wird die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge gefordert.

In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind über 175.000 Beschäftigte im Einzelhandel tätig, während im Groß- und Außenhandel über 70.000 Menschen in den beiden Bundesländern beschäftigt sind. Die Entgelte liegen für Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern bei durchschnittlich 2747 Euro im Einzelhandel und 2251 Euro im Groß- und Außenhandel. In Schleswig-Holstein verdienen Beschäftigte durchschnittlich 2830 Euro im Einzelhandel und 2303 Euro im Groß- und Außenhandel.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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