Anhand von Sedimenten, die in Jahrtausende alte Gruben gefallen sind, haben Forscher in Hohenwestedt Spuren sehr alter Gebäude aus der Bronze- und Kaiserzeit entdeckt – ein seltener Fund, wie sie sagen. Die Archäologen fanden bei Ausgrabungen in Hohenwestedt insgesamt drei Langhäuser aus verschiedenen Epochen sowie Reste von Speichergebäuden. Zudem entdeckten sie Rennfeuerofengruppen, die einst zur Eisenproduktion genutzt wurden. Die Forscher stießen auch auf Hinweise zu alten Feuerstellen in der Gegend.
Hausfunde aus der Bronze- und Kaiserzeit sind in Schleswig-Holstein selten, im Gegensatz zu anderen Regionen wie Südskandinavien und den Niederlanden. Die Archäologen des Archäologischen Landesamts nutzen Sedimente in den Gruben, um die Spuren der alten Gebäude zu identifizieren. Obwohl nach so langer Zeit die Pfosten der Häuser nicht mehr erhalten sind, konnten die Forscher wichtige Erkenntnisse über die Siedlungsstruktur gewinnen.
Die aktuellen Ausgrabungen in Hohenwestedt werden von fünf Spezialisten des Archäologischen Landesamts durchgeführt. Auf einer Fläche von 5.500 Quadratmetern suchen sie nach archäologischen Spuren und möchten bis Ende Juni weitere Erkenntnisse gewinnen, bevor das Areal bebaut wird. Das Team plant, Proben von Makroresten aus dem Sediment der Pfostengruben zu nehmen, um das genaue Alter der Gebäude zu bestimmen. Bisher konnten die Forscher mehr als 300 archäologische Befunde im Gebiet nachweisen, die verschiedene Epochen von der Bronzezeit bis zur Völkerwanderungszeit abdecken.
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