In Schleswig-Holstein sind derzeit mehr als 600 Menschen vermisst. Bis zum 1. Mai wurden 361 aktuelle Vermisstenmeldungen verzeichnet. Darunter sind 146 Jugendliche unter 18 Jahren und 43 Kinder unter 14 Jahren. Zusätzlich zu diesen aktuellen Vermissten gibt es 263 Langzeitvermisste, von denen 64 Jugendliche unter 18 Jahren und 33 Kinder unter 14 Jahren sind.
Das Bundeskriminalamt gab an, dass in Deutschland insgesamt rund 1800 ungeklärte Fälle von vermissten Kindern ab dem frühesten registrierten Datum im Jahr 1953 bis heute erfasst wurden. Die meisten dieser Kinder sind unbegleitete Flüchtlinge, Dauerausreißer oder wurden ihren Sorgeberechtigten entzogen. Trotz vieler Vermisstenmeldungen wird in den meisten Fällen der Verbleib der Kinder innerhalb kurzer Zeit geklärt.
Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein berichtet, dass viele der Vermissten schon am Tag der Meldung oder innerhalb weniger Stunden gefunden werden. Über die Hälfte der Vermisstenfälle wird innerhalb der ersten Woche gelöst, und nach einem Monat liegt die Quote bei über 80 Prozent. Selbst bei Langzeitvermissten werden die Ermittlungen nicht eingestellt, bis der Fall aufgeklärt ist.
Die Gründe für das Verschwinden von Kindern und Jugendlichen stehen meist nicht im Zusammenhang mit Straftaten, sondern können vielfältig sein. Oftmals vergessen Kinder die Zeit beim Spielen oder Jugendliche laufen weg, wenn sie mit Problemen konfrontiert sind. Die Polizei empfiehlt Eltern, zeitnah eine Vermisstenanzeige aufzugeben, falls die Suche erfolglos ist, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Trotz harmlos erscheinender Gründe ist es wichtig, genau hinzuschauen, da die vermissten Personen in ernsten Schwierigkeiten stecken könnten oder Opfer einer Straftat geworden sein könnten.