Ein Forschungsteam mit Kieler Beteiligung führt derzeit Tests an der ersten zielgerichteten Tablette gegen Schuppenflechte durch. Die Tablette könnte den betroffenen Patientinnen und Patienten in Zukunft viele Vorteile bieten. Schuppenflechte oder Psoriasis betrifft über 1,5 Millionen Menschen in Deutschland und beeinträchtigt häufig ihr tägliches Leben. Die Erkrankung zeigt sich durch rote, juckende Flecken, Schuppen oder Pusteln auf der Haut, was Betroffene oft daran hindert, das Haus zu verlassen.
Die neue Tablette zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen bestimmten Entzündungsbotenstoffen im Körper zu unterdrücken, um die Hautentzündungen zu reduzieren. Bisher war diese Art der Therapie nur durch Spritzen und Infusionen möglich. Sascha Gerdes, Leiter des klinischen Studienzentrums für entzündliche Hauterkrankungen am UKSH, betonte, dass dies die erste wirksame Therapie sei, die auf einer Zytokinblockade basiert und oral eingenommen werden kann. Dieser Ansatz bietet eine leichtere Integration in den Alltag der Patienten und weist geringere Nebenwirkungen auf.
Nach erfolgreichem Abschluss der Phase-2-Studie beginnt nun die dritte Testphase, an der über 1.500 Patientinnen und Patienten weltweit teilnehmen sollen. Die Studie wird etwa drei Jahre dauern, bevor die Tablette möglicherweise zugelassen wird. Trotz vielversprechender Ergebnisse wird es noch einige Jahre dauern, bis die Behandlungsmethode breit verfügbar ist. Die Fortschritte in der Entwicklung dieser zielgerichteten Tablette gegen Schuppenflechte zeigen vielversprechende Ansätze für eine wirksame und gut verträgliche Therapieoption.
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