Punk-Demonstration auf Sylt: Laut sein gegen rechts! – Wenige Teilnehmer ziehen durch Westerland

Am Samstag folgten nur wenige Punks einem Aufruf zu einer Demonstration auf Sylt. Etwa zehn Menschen zogen am Nachmittag durch Westerland unter dem Motto „Laut sein gegen rechts!“, wobei sie Banner mit den Aufschriften „Menschenrechte statt rechte Menschen“, „Die Pogrome von morgen verhindern“ und „Refugees welcome“ zeigten. Laut Polizeiangaben hatte der Veranstalter mit bis zu 50 Teilnehmern gerechnet.

Für den Samstagabend war eine Mahnwache mit Musik in einer Bar in Kampen geplant, nachdem Gäste an Pfingsten zu einem Song rechtsextreme Parolen skandiert hatten. Am darauffolgenden Sonntag plant die Gruppe „Sylt gegen rechts“ eine größere Demonstration, zu der 600 bis 800 Menschen erwartet werden. Die anwesenden Punks riefen dazu auf, auch an dieser Demonstration teilzunehmen.

Ein Video von einer Party in einem Lokal auf Sylt, in dem Gäste zu dem Song „L’amour toujours“ fremdenfeindliche Parolen riefen, hatte bundesweit Empörung ausgelöst. Das virale Video führte zu Reaktionen von Politikern und sogar von Kanzler Olaf Scholz, die ihr Entsetzen äußerten. In den vergangenen zwei Jahren hatten Punks bereits auf Sylt demonstriert. Letzten Sommer gab es ein „Protestcamp gegen eine Spaltung der Gesellschaft durch Gentrifizierung und Abschottung der Reichen und für ein solidarisches Miteinander“, das mit Lärm, Müll und Gestank verbunden war. Auch für diesen Sommer planen die Punks, ab dem 22. Juli ihre Zelte für mehrere Wochen auf Sylt aufzuschlagen.