Heute wird in Kiel nach 86 Jahren die neue Synagoge eingeweiht, nachdem die alte Synagoge in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde. Die neue Synagoge mit dem Namen „Mishkan Shalom“ soll als Heiligtum des Friedens und Zentrum für die jüdische Gemeinschaft dienen. Die bisherige Abwesenheit einer Synagoge in Kiel über viele Jahrzehnte hat nun ein Ende, und die Einweihung fällt zusammen mit dem 20-jährigen Bestehen der jüdischen Gemeinde.
Die Umbauarbeiten des ehemaligen Verbindungshauses der Burschenschaft Teutonia Kiel zur Synagoge dauerten mehrere Jahre und wurden vor kurzem abgeschlossen. Die neue Synagoge soll ein Ort der offenen Gemeinschaft sein, in dem Gottesdienste, Konzerte, Theateraufführungen und Gesprächskreise stattfinden werden. Die Einweihungszeremonie beinhaltet traditionelle Bräuche wie das Anbringen der „Mesusa“ an der Eingangstür und ein Kantorenkonzert.
Die Sicherheitsmaßnahmen für die Synagoge wurden aufgrund zunehmender antisemitischer Vorfälle in Schleswig-Holstein verstärkt. Die Polizei bewertet die Sicherheitslage regelmäßig und passt die Maßnahmen an. Trotz der Herausforderungen betont der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, dass die Synagoge allen Menschen offenstehen soll, unabhängig von ihrem Glauben. Die Gemeinde strebt an, durch Offenheit und gemeinsame Aktivitäten eine stärkere Sicherheit zu gewährleisten, während sie gleichzeitig die Bedeutung der Sichtbarkeit und des Stolzes betont, der mit der neuen Synagoge einhergeht.