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Massiver ökologischer Wandel: Unerwünschte Gäste bedrohen Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein sieht sich einer unerwünschten Invasion gegenüber. An den Küsten der Ostsee und Nordsee breiten sich fremde Arten aus, die nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch Gefahren mit sich bringen. Von exotischen Tieren wie Nutrias bis hin zu Pflanzen wie dem Riesenbärenklau sorgen sie für Ärger. Das Bundesamt für Naturschutz warnt vor der Präsenz von 1015 gebietsfremden Arten in Deutschland, die bereits an den Küsten ihr Unwesen treiben.

Gefahr für Deiche an Nordsee und Ostsee

Eine besondere Bedrohung stellen Nutrias dar, ursprünglich aus Südamerika eingewandert über Pelzfarmen. Diese Nagetiere fressen Wasserpflanzen und graben Gänge in Flussufern und Deichen, was zu erheblichen Schäden führen kann. In Schleswig-Holstein werden jährlich über 1.000 Nutrias erlegt, um die Bauaktivitäten einzudämmen. Ein teures Unterfangen, das den Steuerzahler belastet.

Ein weiterer Eindringling, der Kamberkrebs aus Nordamerika, breitet sich mit alarmierender Geschwindigkeit aus. Diese kleinen Krustentiere tragen die gefürchtete Krebspest in sich, die einheimische Edelkrebse bedroht. Die Bekämpfung gestaltet sich schwierig, da die Kamberkrebse immun sind. Der Einsatz von Krebs-Sperren zur Trennung infizierter von gesunden Flussabschnitten wirkt sich jedoch auch auf andere Tierarten wie Fische aus, die dadurch in ihrem natürlichen Wanderungsverhalten beeinträchtigt werden.

Heimliche Killer an Nordsee und Ostsee

Die seit 1912 in Deutschland ansässigen Chinesischen Wollhandkrabben verdrängen einheimische Arten und gefährden die Stabilität von Deichen durch ihre Bauaktivitäten. Fischer beklagen den Rückgang von Fängen, da die Krabben die Netze dominieren. Dennoch finden die Krabben Absatz in China als Delikatesse, was zumindest eine wirtschaftliche Nutzung ermöglicht.

Eine weitere Bedrohung stellt die Pazifische Auster dar, die als Ersatz für die europäische Austernart eingeführt wurde und mittlerweile die Nordsee dominiert. Ihr unkontrolliertes Wachstum gefährdet heimische Arten und steht auf der Liste problematischer Arten. Dennoch weist sie positive Eigenschaften auf, wie die Unterstützung des Küstenschutzes durch die Bildung von Austernriffen, die sich an den steigenden Meeresspiegel anpassen können.

Ostsee und Nordsee: Tödliche Gefahr

Eine besonders gefährliche Pflanze, der Riesenbärenklau oder Herkulesstaude genannt, verdrängt einheimische Pflanzen und setzt durch ihren giftigen Saft Menschen und Tiere großen Risiken aus. Die Spätblühende Traubenkirsche, als Ziergehölz eingeführt, verändert die Waldböden negativ und beeinträchtigt das ökologische Gleichgewicht.

Darüber hinaus bedroht ein aus Ostasien stammender Pilz die Eschen und gefährdet langfristig die Wälder. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen befallene Bäume gefällt werden. Diese invasiven Arten zeigen eindringlich, wie sich die Natur in Schleswig-Holstein verändert und erfordern Maßnahmen zur Erhaltung stabiler und widerstandsfähiger Ökosysteme.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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