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Frauen in der Wehrpflicht: Politiker fordern gleichberechtigte Rekrutierung in Deutschland

Die Debatte um die Wehrpflicht in Deutschland hat einen unerwarteten Verlauf genommen, da Spitzenpolitiker von CDU und SPD fordern, dass sie auch für Frauen gelten sollte. Bisher haben Frauen in Deutschland ihren Dienst in den bewaffneten Kräften ehrenamtlich geleistet, aber Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und die Bundestagsverteidigungsbeauftragte Eva Högl (SPD) möchten dies ändern. Länder wie Israel, Norwegen, Schweden und bald auch Dänemark rekrutieren bereits sowohl Männer als auch Frauen für ihre Streitkräfte.

Eva Högl betonte in einem Interview, dass es nicht mehr zeitgemäß sei, nur junge Männer in den Fokus zu rücken. Die SPD-Politikerin betont die Notwendigkeit von Männern und Frauen in der Bundeswehr für eine geschlechtergerechte Verteidigung. Diesen Standpunkt unterstützt auch der CDU-Politiker Daniel Günther, der betont, dass die Wehrpflicht für Männer und Frauen gelten sollte, um Geschlechtergerechtigkeit zu gewährleisten.

Das Thema Wehrpflicht hat an Dynamik gewonnen, seit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Notwendigkeit einer Form der Wehrpflicht für Deutschland betonte. Es gibt sogar Diskussionen über eine mögliche allgemeine Dienstpflicht in der Zukunft. Die Bundeswehr strebt bis 2031 an, ihre Soldatenzahl auf 203.000 zu erhöhen.

Die Diskussion über die Wiedereinführung der Wehrpflicht stößt jedoch auf Widerstand bei den Regierungspartnern FDP und Grünen. Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour äußerte, dass er eine Wehrpflicht nicht für erforderlich halte. Auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sieht die Wehrpflicht als Hindernis für die Modernisierung und Professionalisierung der Bundeswehr. Kanzler Olaf Scholz hat sich bisher nicht als Befürworter der Wehrpflicht positioniert.