PolitikSchleswig

Drohungen und Mut: Queerer Politiker setzt Zeichen für Toleranz

Queer, bedroht und dennoch unbeugsam: Stephan Lamprecht kämpft für Toleranz und Vielfalt in der Politik und Kirche.

Der queer Politiker Stephan Lamprecht aus Ahrensburg sieht sich seit geraumer Zeit mit Morddrohungen und Beleidigungen konfrontiert, die aufgrund seiner sexuellen Orientierung und seines Engagements in der Politik und der Kirche gezielt gegen ihn gerichtet sind. Trotz der regelmäßigen Drohungen und Beschimpfungen, die er per Post erhält, setzt Lamprecht auf Statements für Toleranz und Vielfalt. Die Angriffe auf Kommunalpolitiker*innen haben zugenommen, und Lamprecht wird nicht nur persönlich bedroht, sondern auch sein Umfeld, einschließlich Freunde und Familienmitglieder, erfährt Anfeindungen.

Die Drohungen gegen Lamprecht nehmen an Schärfe und politischem Tonfall zu, mit Überfrankierungen der Briefe, privaten Fotos aus seinem Instagram Account und direkten Aufforderungen, aus der Kirchenarbeit auszuscheiden. Dennoch erhält er Unterstützung von der Kirchengemeinde und solidarischen Freunden, die ebenfalls Bedrohungen ausgesetzt sind. Im Kontext der Zunahme von Drohschreiben und der persönlichen Belästigung durch die Post entscheidet Lamprecht sich dafür, öffentlich Stellung zu beziehen und ein erneutes Coming-Out vor 36.000 Menschen in Ahrensburg zu vollziehen.

Inmitten der akuten Bedrohungssituation tagt die Kommunalpolitik in Ahrensburg erstmals unter Polizeischutz, während Lamprecht eine bewegende Rede hält, die sich direkt an die Personen richtet, die ihn bedrohen. Trotz der Veränderungen im Alltag und Verhalten, die die Bedrohungen mit sich bringen, bleibt Lamprecht entschlossen, sich nicht zurückzuziehen und setzt sich weiterhin für Toleranz und Demokratie ein. Er betont die Bedeutung von Mut und Selbstakzeptanz, denn nur durch das klare Eintreten für Vielfalt könne eine Gesellschaft geschaffen werden, in der Menschen ohne Angst für ihre Identität eintreten können. Lamprecht hofft darauf, dass die Täter identifiziert und strafrechtlich verfolgt werden, um ein starkes Signal gegen queerenfeindliche Gewalt zu setzen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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