Schleswig

Der Albtraum eines Verschickungskindes: Udo Ewers blickt zurück

Udo Ewers, der als Kind im Schwarzwald grausame Misshandlungen in einem Erholungsheim erlebte, teilt im WDR seine erschütternde Geschichte und wirft einen aufrüttelnden Blick auf die dunkle Vergangenheit der Verschickungskinder der 1960er Jahre!

Udo Ewers, ein Name, der für viele seiner Generation ein gespaltenes Bild hervorruft. Inmitten der idyllischen Kulisse des Schwarzwalds erlebte der kleine Junge in den 1960er Jahren jedoch einen Albtraum, der sein Leben prägte. Der WDR widmet ihm nun in einem eindringlichen Beitrag die Aufmerksamkeit, die seine Geschichte verdient.

In einer kurzen, emotionalen Rückblende schildert Ewers, wie es war, als er im zarten Alter von fünf Jahren in einem sogenannten Erholungsheim, weit entfernt von der Geborgenheit seiner Familie, festgehalten wurde. Statt Ruhe und Entspannung erlebte er dort Kummer und entsetzliche Erfahrungen, die viele Jahre später immer noch in ihm nachhallen.

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Ein Leben im Albtraum

„In der Nacht, mitten im Schwarzwald, wie aus dem Nichts, werde ich mit schallenden Ohrfeigen geweckt“, erinnert sich der inzwischen 58-Jährige. Diese Worte lassen erahnen, wie traumatisierend diese Zeit für den kleinen Udo war. Nicht nur war das Bett, das er wochenlang als Gefängnis empfand, seine einzige Zuflucht, es war auch der Ort, an dem seine Unschuld brutal verletzt wurde.

Die dunkle Wahrheit über diese Erholungsheime kommt ans Licht: Zwischen 1950 und 1990 wurden viele Kinder unter dem Deckmantel der Heilung dorthin geschickt. Doch statt Mitgefühl und Hilfe erlebten sie häufig Misshandlungen und Demütigungen durch das Personal. Ewers selbst beschreibt seine sechs Wochen in diesem System als „absolute Katastrophe“. Die emotionale Last, die auf ihm lag, konnte er damals nicht begreifen, doch die Narben dieser Zeit sind nach wie vor spürbar.

Die Stimme der Verschickungskinder

Ein ganzes Kapitel finsterer Geschichte wird hier aufgerollt. Udo Ewers ist nicht allein; er spricht für viele Verschickungskinder, die unter ähnlichen Umständen litten. Der WDR-Beitrag wirft einen ungeschönten Blick auf ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte, wo die vermeintliche Hilfe zur Folter wurde. „Es ist wichtig, dass wir darüber reden“, so Ewers, der nicht nur für sich selbst, sondern für alle spricht, die in ihrer Kindheit solche traumatischen Erfahrungen machen mussten.

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Lebt in Spandau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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