Eine neue Studie des Ifo-Instituts zeigt, dass in Schleswig-Holstein die Schulwahl der Kinder stark von der finanziellen Situation und der Bildung der Eltern abhängt. Im bundesweiten Vergleich belegt das Bundesland den 13. Platz in Bezug auf Bildungschancen. Kinder aus Familien mit niedrigerem Einkommen und ohne Abitur besuchen seltener ein Gymnasium, im Gegensatz zu Kindern aus besser situierten Haushalten, wo die Gymnasialquote höher ist.
Professor Olaf Köller vom IPN in Kiel betont, dass die soziale Ungleichheit bereits bei der Geburt beginnt und sich später auf die Bildungsmöglichkeiten auswirkt. Die Studie zeigt auch, dass ein akademischer Abschluss nicht automatisch zu einem höheren Einkommen führt. Köller empfiehlt, dass auch alternative Bildungswege wie die Realschule zu qualifizierten Berufen führen können.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert eine gerechtere Verteilung von Bildungsgeldern, um benachteiligten Schulen mehr Unterstützung bieten zu können. Bernd Schauer, Geschäftsführer der GEW, betont die Bedeutung einer verbesserten Sprachförderung, gezielteren Hilfe für arme Familien und einer Stärkung der frühkindlichen Bildung. Schleswig-Holstein schneidet insgesamt bei der Ifo-Studie zur Chancengleichheit negativ ab und belegt bundesweit nur den 13. Platz.
Es ist wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Bildungsgerechtigkeit zu verbessern und allen Kindern unabhängig von ihrem familiären Hintergrund gleiche Chancen zu bieten. Bildungsangebote an Ganztagsschulen sollten ausgebaut werden, um sicherzustellen, dass dort nicht nur Betreuung, sondern auch gezielte Förderung stattfindet.