Der schleswig-holsteinische EU-Abgeordnete Rasmus Andresen hat eine Anhebung des Mindestlohns in Deutschland gefordert. Er betonte, dass Schleswig-Holstein als westdeutscher Lohnkeller von einer Erhöhung des Mindestlohns auf 14 Euro profitieren würde, was vielen Menschen direkt zugutekommen könnte. Derzeit liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 12,41 Euro. Andresen bezieht sich auf die Mindestlohn-Richtlinie der EU, die den Mitgliedsstaaten klare Leitlinien zur Festlegung angemessener Mindestlöhne gibt.
Gemäß der EU-Richtlinie sollte der Mindestlohn bei 60 Prozent des Medianlohns liegen, was in Deutschland derzeit 14 Euro entspricht. Diese Erhöhung würde etwa acht Millionen Menschen zugutekommen und eine deutliche Verbesserung ihrer Lebenssituation bedeuten. Andresen äußerte auch die Notwendigkeit für die EU, mehr zu unternehmen, um Armut und soziale Spaltung innerhalb ihrer Mitgliedsstaaten zu bekämpfen.
Die Gewerkschaft Verdi und die Grünen im Bundestag haben sich ebenfalls für eine Erhöhung des Mindestlohns ausgesprochen, wobei sie eine stündliche Anhebung auf 15 Euro fordern. Verdi-Chef Frank Werneke betonte, dass laut der EU-Richtlinie der Mindestlohn derzeit bei etwas über 14 Euro liegen sollte und bis 2026 sogar auf 15 Euro erhöht werden müsste. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge und die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang sprachen sich ebenfalls für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns aus. Dröge betonte die Notwendigkeit eines Mindestlohns, von dem Vollzeitbeschäftigte leben können, während Lang einen neuen Entscheidungsmodus in der Mindestlohnkommission vorschlug, um konsensuelle Entscheidungen zu fördern und einen einmaligen Anstieg auf 14 Euro zu gewährleisten.