Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) setzt sich für ein umstrittenes EU-Naturschutzgesetz ein und plant, auf einer Konferenz in Riga für dessen Unterstützung zu werben. Das Gesetz zielt darauf ab, den Naturschutz in der Europäischen Union zu stärken, indem mehr Bäume gepflanzt werden und Moore sowie Flüsse in ihren natürlichen Zustand zurückversetzt werden. Obwohl das Europaparlament dem Vorhaben bereits zugestimmt hat, stehen Länder wie Polen, Schweden und Italien dem Gesetz skeptisch gegenüber, insbesondere wegen Bedenken konservativer Politiker bezüglich möglicher Belastungen für Landwirte.
Goldschmidt betont die Bedeutung intakter Ökosysteme für die Bewältigung der Klimakrise und zur Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Er sieht die Konferenz als Chance, den Schutz der Ostsee voranzubringen und legt den Fokus auf die Notwendigkeit, bis 2030 ein internationales Netz an Schutzgebieten zu etablieren, um das überdüngte und leergefischte Meer zu erhalten. Aktuell verfügt nur ein geringer Teil der Ostsee über einen Schutzstatus, weshalb die Umsetzung des Aktionsplans Ostseeschutz 2030 der Landesregierung von entscheidender Bedeutung ist.
Die Helsinki-Kommission, auch Helcom genannt, spielt eine zentrale Rolle im Schutz der Meeresumwelt im Ostseeraum und feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Zusammengesetzt aus den neun Ostseeanrainerstaaten und der Europäischen Union, hat die Kommission das Ziel, durch gemeinsame Maßnahmen und Schutzgebietsausweisungen die Ostsee langfristig zu erhalten. Goldschmidt erhofft sich durch seine Teilnahme an der Konferenz in Riga eine breitere Unterstützung für das EU-Naturschutzgesetz und die Fortführung des Ostseeschutzes im Sinne einer nachhaltigen Umweltpolitik.