Die Landesregierung Schleswig-Holstein plant den Kauf von 42 Elektrozügen für einen Gesamtbetrag von etwa 500 Millionen Euro. Diese Züge sollen ab Ende 2027 an die zukünftigen Betreiber der Bahnstrecken von Kiel nach Hamburg und von Flensburg nach Hamburg vermietet werden. Die Hoffnung besteht darin, dass durch diesen Schritt in den nächsten 30 Jahren Einsparungen in Höhe von 70 bis 110 Millionen Euro erzielt werden können.
Ursprünglich plante die Regierung, den Kauf und die Wartung der Züge an ein privates Unternehmen zu vergeben. Aufgrund der hohen Kreditzinsen war jedoch kein Unternehmen bereit, dies zu übernehmen. Daher wurde die Anstalt ZugSH ins Leben gerufen, um die Züge zu erwerben und zu betreiben. Diese Anstalt soll kostengünstigere Kredite aufnehmen können und die Züge nach ihrer Abschreibung weiterverkaufen.
Die Gründung der Landesanstalt ZugSH ist für die Zeit vor der Sommerpause geplant. Dieser Zeitpunkt ist von Bedeutung, da wichtige Entscheidungen im Bahnverkehr bevorstehen. Die Verkehrsverträge für verschiedene Strecken laufen im Dezember 2027 aus, und es muss ein neuer Betreiber für die Züge gefunden werden. Das Land hat bereits Verträge mit dem Zughersteller Alstom für die Lieferung der Elektrozüge abgeschlossen.
Die neuen Züge vom Typ Coradia Stream High Capacity sollen den Fahrgästen auf den elektrifizierten Strecken nach Hamburg ein modernes und komfortables Reiseerlebnis bieten. Jeder Zug verfügt über bis zu 390 Sitzplätze, stufenlose Mehrzweckbereiche für Kinderwagen, Fahrräder und Gepäck sowie eine zeitgemäße Ausstattung. Dadurch wird eine Steigerung der Kapazität und des Komforts für die Fahrgäste erwartet.