Die Firma Lima B.V. hat einen erweiterten Rückruf ihrer Sesampaste „Lima Tahin“ bekannt gegeben. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die Entdeckung erhöhter Konzentrationen von Alternaria-Toxinen in verschiedenen Produkten. Hierzu gehören nicht nur die ursprünglich betroffene 500-Gramm-Packung mit der Chargennummer E36AESS2324243 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 2. September 2025, sondern auch mehrere weitere Chargen, die ebenfalls gesundheitliche Risiken bergen.

Die betroffenen Produkte umfassen:

  • Bio-Tahin Natur 500 Gramm, Chargennummer E40AESS2324243, MHD 30. September 2025
  • Bio-Tahin Natur 500 und 225 Gramm, Chargennummer E38AESS2324243, MHD 16. September 2025
  • Bio-Tahin Natur 225 Gramm, Chargennummer E36AESS2324243, MHD 2. September 2025
  • Bio-Tahin SALÉ 500 Gramm, Chargennummer E38AESS2324243, MHD 16. September 2025
  • Bio-Gomasio 225 Gramm, Chargennummer E36AESS2324243, MHD 2. September 2025
  • Bio-Sesam-Mix 140g, Chargennummer E38AESS2324243, MHD 16. September 2025

Die Produkte wurden in mehreren Bundesländern verkauft, darunter Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Kunden werden darum gebeten, die betroffenen Produkte zurückzugeben. Der Kaufpreis wird ohne Kassenbon erstattet.

Gesundheitliche Risiken durch Alternaria-Toxine

Alternaria-Toxine können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Sie sind bekannt für ihre potenziell toxischen Wirkungen, die von Übelkeit über Erbrechen bis hin zu Durchfall reichen können. Zudem besteht die Gefahr von langfristigen Gesundheitsbeeinträchtigungen. Einige dieser Toxine werden sogar verdächtigt, krebserregend zu sein und mutagene Effekte auf das Erbgut zu haben. Besonders gefährdet sind empfindliche Gruppen wie Kinder, Schwangere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

Die Europäische Kommission hat bereits im April 2022 Empfehlungen zur Überwachung von Alternaria-Toxinen in Lebensmitteln veröffentlicht. Diese Empfehlungen beruhen auf Monitoring-Ergebnissen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die Richtwerte für verschiedene Lebensmittel festgelegt hat. Hierzu zählen unter anderem auch die Lebensmittelgruppen, in denen Alternaria-Toxine häufig vorkommen, wie beispielsweise Sesamsamen und Verarbeitete Tomatenerzeugnisse. Details zu Richtwerten sind auf der Webseite von Eurofins zu finden.

Verbreitung und Management von Alternaria-Toxinen

Alternaria-Arten sind weit verbreitete Saprophyten, die in Böden und in verrottendem Pflanzmaterial vorkommen. Sie sind in der Lage, über 70 sekundäre Metaboliten zu produzieren, zu denen auch schädliche Mykotoxine zählen. Zytotoxische und mutagene Eigenschaften der Alternaria-Toxine wie Alternariol (AOH) und Alternariolmonomethylether (AME) stellen ein ernstzunehmendes Sicherheitsthema in der Lebensmittelproduktion dar.

Die Auswirkungen dieser Toxine auf die menschliche Gesundheit und die Nahrungsmittelsicherheit sind Gegenstand umfangreicher Forschung. Studien belegen, dass es für viele Länder noch keine globalen gesetzlichen Grenzwerte für Alternaria-Toxine in Lebensmitteln gibt. Die Europäische Union hat jedoch Leitlinien etabliert, um das Risiko durch diese schädlichen Substanzen zu minimieren. Gute landwirtschaftliche Praktiken sowie Kontrollstrategien nach der Ernte sind entscheidend, um Kontaminationen zu vermeiden und die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Weitere Informationen sind in der umfassenden Literaturübersicht zu finden, die auf der Webseite von PMC veröffentlicht ist.

Für weitere Details über die verschiedenen Toxine und deren potenzielle gesundheitliche Risiken wird auf die Quellen op-online, Eurofins und PMC verwiesen.