Archäologische Experten haben in Hohenwestedt, im Kreis Rendsburg-Eckernförde, bedeutende Spuren von Behausungen aus der Bronzezeit entdeckt. Die Relikte stammen aus der Zeit zwischen 1100 und 700 v. Chr. Ein Team von fünf Berufsarchäologen und Fachleuten des Archäologischen Amtes arbeitet derzeit auf einem rund 5500 Quadratmeter großen Gelände in Hohenwestedt. Das Interesse der Experten wurde durch ein Bauprojekt in der Gegend geweckt.
Die Archäologen haben über 300 Artefakte aus verschiedenen Zeitaltern dokumentiert, darunter die Bronzezeit, die Römerzeit bis etwa 350 n. Chr. und die Zeit von der Jüngeren Römerzeit bis zur Völkerwanderungszeit von 300 bis 700 n. Chr. Es wurden Spuren einer Bronzezeit-Langsiedlung, zwei Langsiedlungen aus der Römerzeit und eine weitere aus der Zeit von der Jüngeren Römerzeit bis zur Völkerwanderungszeit entdeckt.
Das Team stieß ebenfalls auf zwei Speicherbaukomplexe, neun Herdflächen zur Eisenherstellung und verschiedene Feuerstellen. Zusätzlich wurden Tongefäße aus der Bronzezeit ausgegraben. Die Bronzezeit-Langsiedlung war etwa 7,5 Meter breit und mindestens 20 Meter lang. Die genaue Länge ist nicht bekannt, da die Ausgrabungen an einer Seite abgebrochen wurden.
Die Archäologen beabsichtigen, die Hausanordnungen genauer zu lokalisieren, indem sie die Makroreste aus dem Sediment der Pfostengruben analysieren. Es wird betont, dass Funde von Bronzezeit-Häusern in Schleswig-Holstein seltener sind als in anderen Regionen wie Südskandinavien und den Niederlanden. Daher stellt die Entdeckung solcher Hausstrukturen aus dieser Zeit einen bemerkenswerten Fund dar.
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