In Rendsburg leiden zahlreiche Mieter unter einem langanhaltenden Heizungsausfall, der gravierende gesundheitliche Auswirkungen hat. Marcus Moritz, der seit Februar 2020 in der Ostlandstraße wohnt, berichtet von einem Totalausfall der Heizungsanlage seit dem 2. Dezember 2024. Die Hausverwaltung, die Zentral Boden Vermietung und Verwaltung (ZBVV), bestätigt, dass ein Teil der Heizanlage defekt und nicht mehr lieferbar sei. Dieses Problem betrifft insgesamt 14 Mietparteien, die dringend auf eine Lösung angewiesen sind. Die Mieter sind gezwungen, Heizlüfter als Übergangslösung zu kaufen, was die Stromkosten in die Höhe treibt und zusätzliche finanzielle Belastungen verursacht.

Die Situation wird dadurch verschärft, dass die ZBVV ein Heizmobil vor dem Wohnkomplex platziert hat, das jedoch oft leer ist. Jasmine Schütt, eine weitere betroffene Mieterin, kritisiert die schlechte Erreichbarkeit der Hausverwaltung und die unzureichende Unterstützung. Sie hat bereits gesundheitliche Beschwerden, die sie auf die andauernde Kälte zurückführt. Auch andere Bewohner, wie Lisa Gottlewski, die mit ihrer Tochter in dem gleichen Komplex lebt, sehen sich gezwungen, neue Wohnungen zu suchen, da sie sich von der ZBVV schlecht behandelt fühlen und einen Anwalt eingeschaltet haben.

Probleme in anderen Wohnungen

Beate Pokriefke, eine 76-jährige Rentnerin, hat seit drei Wochen mit einer defekten Heizung zu kämpfen. Bei Außentemperaturen im Frostbereich zeigte ihr Thermometer in der Wohnung lediglich 15 Grad an, während die empfohlene Raumtemperatur für Wohnräume bei 20 Grad liegt. Zudem leidet sie unter undichten Fenstern, die Feuchtigkeit in ihrer Wohnung fördern und ihr zu schaffen machen. Auch die Nachbarin Natalia Kaczmark klagt über ähnliche Probleme; sie bemerkt Wasserbildung auf den Innenseiten der Fenster und Schimmel, was sie als Ursache für die Atemwegserkrankungen ihrer Kinder ansieht. Die ZBVV wurde mehrfach über diese Mängel informiert, bleibt jedoch in ihren Antworten unzureichend.

Die gesundheitlichen Risiken, die durch Schimmelbefall in Mietwohnungen entstehen können, sind nicht zu unterschätzen. Schimmel bildet sich in feuchten, kalten und schlecht belüfteten Räumen und kann zu Atembeschwerden, Hautreizungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Mieter haben die Verpflichtung, Schimmelbildung, die durch bauliche Mängel verursacht wird, dem Vermieter zu melden. Es ist Sache der Vermieter, diese Mängel zu überprüfen und zu beheben. Bei baulichen Mängeln sind sie rechtlich verpflichtet, die Kosten für die Beseitigung zu tragen, während Mieter für Schäden durch falsches Heizverhalten verantwortlich sein können.

Ausblick auf die Lösung der Probleme

Die ZBVV hat versprochen, nach den aktuellen Beschwerden zu handeln. Sie hat einen engeren Turnus zur Wiederbetankung des Heizmobils vereinbart und plant, eine neue Heizung für Pokriefke am kommenden Montag zu installieren. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dies zu einer schnellen und nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen in den betroffenen Wohnanlagen führt. Die Mieter fordern seit langem eine Lösung ihrer Probleme und bleiben in der Hoffnung, dass ihre gesundheitlichen Risiken in absehbarer Zeit behoben werden.